Asien-Börse legen zu Konjunkturdaten bremsen Nikkei
17.02.2014, 12:24 Uhr
Schnee in Tokio, Zuversicht in den Schwellenländern.
(Foto: REUTERS)
Die neue Woche beginnt in Tokio freundlich. Allerdings halten sich die Anleger angesichts schwächerer Wirtschaftdaten zurück. In China interpretieren Experten das steigende Kreditvolumen als gutes Zeichen.
Die asiatischen Aktienmärkte haben zum Wochenstart von der Rückkehr der Anleger in Schwellenländer profitiert. Die Investoren wagen sich zunehmend wieder in Staaten wie Indonesien und die Philippinen, die Währungen dieser Länder legten zu. Zu Wochenbeginn hellte das die Stimmung an den übrigen Börsen deutlich auf. Der MSCI-Index für die asiatischen Staaten außerhalb Japans gewann 0,8 Prozent.
In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 14.393 Punkte. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent fester bei 1192 Zählern. Die gute Stimmung wurde von überraschend schwachen Wachstumsdaten nur vorübergehend gedämpft. Die Wirtschaftsleistung in Japan stieg im vierten Quartal lediglich um 0,3 Prozent, während Analysten im Schnitt 0,7 Prozent vorhergesagt hatten. Das erhöht nach Ansicht von Experten den Druck auf die Bank von Japan, die Wirtschaft nach der Mehrwertsteuererhöhung im April weiter zu unterstützen. Die Notenbanker tagen noch bis Dienstag.
Japans Wirtschaftswachstum lag im Schlussquartal 2013 unter dem der Eurozone und weit unter der Wachstumsrate von 3,2 Prozent in den USA. "Der Markt stellt sich mit den schwachen Daten die Frage, ob die 'Abenomics' wirklich greifen", meinte Analyst Yuzo Sakai von Tokyo Forex & Ueda Harlow mit Verweis auf die Wirtschaftsreformen des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe an.
Der Yen stieg trotz der schwachen Daten auf 101,57 je Dollar. "Normalerweise sorgen schwache Wirtschaftsdaten für Abgaben in der heimischen Währung, doch in Japan ist das eine spezielle Situation", sagte der Teilnehmer weiter. Die schwachen BIP-Daten sorgten dafür, dass die Anleger wieder in den sicheren Hafen Yen umschichten.
Dessen ungeachtet sei der Trend eines schwächeren Yen angesichts der Stimulierungsmaßnahmen der Bank of Japan und dem weiteren Zurückfahren der monatlichen Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) übergeordnet weiter intakt, merkte ein Analyst an. Dies verhindere stärkere Abgaben des Nikkei-Index, der normalerweise unter einem Yen-Anstieg leidet.
Der Aktienmarkt in Indonesien notierte 0,9 Prozent fester, der Index der philippinischen Börse in Manila legte knapp 1 Prozent zu. Die Ankündigung der US-Notenbank, ihr Wertpapier-Kaufprogramm zu drosseln, hatte im Herbst 2013 eine Kapitalflucht aus Schwellenländern ausgelöst und deren Währungen unter Druck gesetzt. Doch inzwischen hat sich die Stimmung dort wieder spürbar gebessert.
In China gewann der Shanghai-Composite 0,6 Prozent. Händler begründeten das mit einer überraschend hohen Kreditvergabe zu Jahresbeginn. Im Januar reichten die Banken des Landes Kredite im Volumen von 1,32 Billionen Yuan (159 Milliarden Euro) aus, dreimal so viel wie im Dezember. Zu Jahresbeginn ist es üblich, dass die Kreditvergabe steigt. Allerdings fiel diesmal das Plus besonders hoch aus. Zuletzt hatten die Banken im Januar 2010 mehr Darlehen vergeben. Experten werteten die hohe Kreditvergabe als Anzeichen, dass das Wachstum in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft doch nicht so stark nachlässt wie zuletzt befürchtet.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ