Marktberichte

Börsen-Vorschau Konjunkturdaten halten Anleger auf Trab

Ein Mitarbeiter von Thyssenkrupp schaut sich Rohstahlrollen (Coils) an. Am Donnerstag gibt es Zahlen vom Konzern.

Ein Mitarbeiter von Thyssenkrupp schaut sich Rohstahlrollen (Coils) an. Am Donnerstag gibt es Zahlen vom Konzern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ifo, ZEW, Einkaufsmanagerdaten und Einzelhandelsdaten: Börsianer haben keine Zeit zum Durchatmen. Nach der Zahlenflut hagelt es Konjunkturdaten. Dazu gibt es Hinweise auf die weitere Geldpolitik der USA. Ein Nachzügler im Dax wartet auch noch mit Zahlen auf.

Kaum sind die Bilanzen für das dritte Quartal abgearbeitet, gilt es in den kommenden Tagen eine Flut an Konjunkturdaten zu bewältigen. Größte Aufmerksamkeit wird dabei die Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze genießen: "Der US-Konsument ist nach wie vor die verlässlichste Stütze der Weltkonjunktur", erklärt Tobias Basse von der NordLB.

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Der Dax dürfte in der nächsten Woche in einer Spanne zwischen 8900 und 9100 Punkten pendeln, prognostizieren Marktexperten. "Investoren, die von der jüngsten Rally profitiert haben, werden jede Gelegenheit nutzen, ihre Gewinne zu realisieren", sagt Basse. "Andere warten nach wie vor auf ihre Chance zum Einstieg und werden bei günstigeren Kursen direkt zugreifen." In der Summe dürfte der Markt deshalb auf der Stelle treten.

In dieser Woche hat der deutsche Leitindex ein Prozent auf 9168 Punkte zugelegt. Seit Jahresbeginn hat er damit etwa 20 Prozent an Wert gewonnen. Der EuroStoxx50 ist in den vergangenen fünf Tagen um 0,6 Prozent auf 3054 Zähler gestiegen, seit Jahresbeginn sind es rund 15 Prozent. In den USA ist der S&P 500 seit sechs Wochen durchgängig im Plus. Seit dem Jahresstart hat der Index 26 Prozent zugelegt.

Wie läuft das Weihnachtsgeschäft?

Für die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil für Oktober eine Stagnation voraus. Dies wäre zumindest ein Beleg dafür, dass es für die weltgrößte Volkswirtschaft nach dem lähmenden Haushaltsstreit nicht wieder bergab geht. Die Daten dürften auch als Beleg dienen, wie die Verbraucherstimmung in Amerika vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft ist. Es wird dieses Mal mit einem geringeren Umsatzplus als in den Vorjahren gerechnet. Quartalszahlen werden noch von der weltgrößten Baumarktkette Home Depot und dem Einzelhändler Best Buy erwartet.

Am Mittwoch wird zudem das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht, welches neue Hinweise geben soll, wann mit einer Drosselung der Konjunkturhilfen zu rechnen ist. Die US-Notenbank ist mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik ein wichtiger Grund für die Rally an den Finanzmärkten, zahlreiche Indizes wie der Dax liegen auf Rekordniveau. Aktien-Experte Barry Knapp von der Großbank Barclays sagt, die Fed werde erst nächstes Jahr mit der Reduzierung ihrer milliardenschweren Wertpapier-Käufe beginnen. Die designierte US-Notenbankchefin Janet Yellen hat gerade erst die Vorteile der Politik des billigen Geldes betont.

Ifo-Geschäftsklima auf dem aufsteigenden Ast

Auch in Deutschland stehen wichtige Konjunkturindikatoren an. Der Reigen beginnt am Dienstag mit dem ZEW-Index, am Donnerstag folgen Einkaufsmanager-Daten und zum Wochenschluss wird das Ifo-Geschäftsklima veröffentlicht. Bei allen Barometern wird mit einem leichten Zuwachs gerechnet.

Im Fokus der hiesigen Investoren werden auch die Veranstaltungen rund um die "Euro Finance Week" in Frankfurt stehen. Hochrangige Banker und Notenbanker diskutieren ab Montag die Rahmenbedingungen der Finanzbranche. Dabei geht es unter anderem um Details der neuen Bankenaufsicht sowie die politische Ausgestaltung von Abwicklungsmechanismen für Kreditinstitute.

Als Nachzügler wird ThyssenKrupp am Donnerstag seine Bilanz vorlegen. Anleger sind vor allem gespannt, ob der angeschlagene Mischkonzern eine Kapitalerhöhung ankündigen wird.

Quelle: ntv.de, rts

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