Vor dem Neujahrsfest Korea und China im Plus
11.02.2010, 13:00 UhrDie asiatischen Aktienmärkte zeigen sich bemerkenswert robust. Trotz schwacher Vorgaben aus den USA und feiertagsbedingt ausbleibender Einflüsse aus Japan geht es mit den wichtigsten Indizes in Seoul, Hongkong und Schanghai nach oben.
Trotz einer eher schwachen Wallstreet zogen die asiatischen Börsen am Donnerstag weiter an. Die Marktteilnehmer zeigten sich insbesondere zuversichtlich, dass die EU für die Probleme des finanziell angeschlagenen Mitgliedsstaates Griechenland eine Lösung finden werde. Daneben kamen auch die Inflationsdaten aus China gut an. Dort waren die Verbraucherpreise im Januar gegenüber dem Vorjahr lediglich um 1,5 Prozent gestiegen. Dies milderte die Befürchtungen ab, dass Chinas Regierung demnächst in ihrer Geldpolitik stark auf die bremse treten könnte.
Der koreanische Aktienmarkt zeigte sich freundlich. Der Kospi stieg um 1,76 Prozent auf 1598 Punkte. Zum einen hofften die Marktteilnehmer auf eine baldige Lösung der Griechenland-Problematik, was dann auch wieder frisches Geld an die asiatischen Börsen bringen würde. Zum anderen hatte die Notenbank heute signalisiert, dass der Leitzins noch eine Weile auf dem derzeitigen Niveau von 2,0 Prozent verharren dürfte.
Gesucht waren angesichts der heutigen Leitzinsentscheidung vor allem die zinssensitiven Finanztitel. Hier legten Woori Finance 2,2 Prozent und Shinhan Financial 1,3 Prozent zu. Die Aktie von KB Financial stieg um 4,4 Prozent, nachdem die Großbank zwar ein schwaches Quartalsergebnis vorgelegt, dafür aber auch einen positiven Aublick abgegeben hatte.
Unter den Autowerten gewannen Hyundai Motor 1,8 Prozent und Kia Motors 1,7 Prozent hinzu. Im Technologiesektor stiegen Samsung Electronics um 1,1 Prozent. LG Display gaben dagegen 0,1 Prozent ab. Die Aktie von Hynix Semiconductor verbilligte sich um 3,3 Prozent, nachdem der amerikanische Konkurrent Micron Technology die Übernahme des Speicherchip-Venture-Unternehmens Numonyx angekündigt hatte.
Unter den übrigen Blue Chips gewannen Posco 1,5 Prozent hinzu. Die Aktie von Korea Electric Power zog um 4,8 Prozent an, nachdem der Versorger von der Regierung die Genehmigung für eine Strompreiserhöhung erhalten hatte.
In Hongkong konnte sich der Hang Seng Index um weitere 1,9 Prozent auf 20.291 Zähler nach oben arbeiten, und somit auch wieder das Terrain oberhalb der 20.000-Punkte-Linie zurückerobern. Der Index stieg damit den dritten Handelstag in Folge. Das Handelsvolumen ging allerdings – auch angesichts des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfests – auf rund 53 Mrd. HK-Dollar zurück, was dem zweitniedrigsten Niveau seit Jahresbeginn entspricht.
Für gute Stimmung sorgten unter anderem die neuen Wirtschaftsdaten aus China, wo der Anstieg der Verbraucherpreise - wie oben bereits erwähnt - mit 1,5 Prozent auf Jahresbasis unter den Erwartungen gelegen hatte.
Gesucht waren unter anderem die Finanzwerte. Unter den Honkonger Bankaktien verteuerten sich HSBC um 1,6 Prozent; Bank of East Asia zogen um 3,0 Prozent an, nachdem das Institut seinen Gewinn im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern konnte.
Unter den China-Banken verbesserten sich ICBC um 1,3 Prozent und Bank of China um 2,4 Prozent. Bank of Communications gewannen 3,8 Prozent hinzu, nachdem das Institut die Gründung eines großen Private-Equity-Fonds angekündigt hatte.
Im Rohstoffsektor verteuerten sich PetroChina um 2,0 Prozent und Aluminum Corp of China um 1,5 Prozent. Die Aktie des Kohlekonzerns China Shenhua Energy stieg um 3,0 Prozent. Semiconductor Manufacturing International zogen um 6,3 Prozent an, nachdem der Chiphersteller angekündigt hatte, seine Investitionen dieses Jahr um 76 Prozent zu steigern.
Cathay Pacific Airways stiegen um 3,8 Prozent. Zuvor hatten Bank of America die Aktie der Fluggesellschaft auf "kaufen" aufgestuft.
In Schanghai verbesserte sich der Composite Index um 0,1 Prozent auf 2985 Punkte. Taiwans TAIEX legte 1,1 Prozent auf 7442 Zähler zu. In Indien erholte sich der Sensex um 1,5 Prozent auf 16.153 Stellen. Thailands SET gewann 1,0 Prozent auf 695 Punkte hinzu.
Quelle: ntv.de