Marktberichte

Schock und Angst regieren Kospi bricht nach Kim-Tod ein

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch nach seinem Tod sorgt Nordkoreas Kim Jong Il noch für Wirbel: Die Börse in Seoul steht unter Druck, der Leitindex Kospi bricht ein. Marktteilnehmer fürchten eine neue "geopolitische Verunsicherung". Auch Nikkei und Co. verlieren.

Der Tod des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il hat an den ostasiatischen Börsen für deutliche Kursverluste zum Auftakt der neuen Handelswoche gesorgt. Analysten zeigten sich besorgt, dass es in dem kommunistisch geführten Land zu einem Machtvakuum kommen könnte, was wiederum zu mehr Instabilität in der Region führen dürfte.

Der südkoreanische Aktienindex Kospi verlor mehr als 3 Prozent, lag in der Spitze sogar mehr als 5 Prozent tiefer. Auch in Tokio dominierten die Verluste. Zusätzlich bereitete die Euro-Schuldenkrise den Investoren Sorgen, nachdem die Ratingagentur Fitch Frankreich und sechs weiteren Euro-Ländern mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht hatte.

Angst treibt die Anleger aus dem Markt

In Tokio ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von rund 1,3 Prozent bei 8296 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index gab rund ein Prozent auf 716 Punkte nach. In Seoul ging der Kospi-Index mit einem Minus von 3,4 Prozent aus dem Handel. Abschläge verzeichneten auch die Börsen in Singapur, Hongkong, Shanghai und Taiwan.

"Die Angst, dass der Tod von Kim Jong Il eine Provokation von Nordkorea nach sich ziehen könnte, treibt die Anleger um und führt zu Verkäufen", sagte Chefanalyst Hiroyuki Fukunaga von Investrust in Tokio. Nordkoreas amtliche Nachrichtenagentur KCNA hatte zuvor gemeldet, dass Staatschef Kim Jong Il am Samstag während einer Zugfahrt einen Herzinfarkt erlitten habe. Als Reaktion auf die Meldung versetzte Südkorea der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft.

Das Handelsvolumen blieb gering. Die wegen US-Konjunkturdaten vergangene Woche verbesserte Stimmung trübte sich Händlern zufolge wieder ein. "Die Investoren sind zurückhaltend und reagieren nicht mehr auf makroökonomische Daten aus den USA", sagte Ryota Sakagami von SMBC Nikko Securities.

Nissan legt zu

In Tokio gehörten Werte von Transportunternehmen zu den größten Verlierern. Gegen den Trend zulegen konnten Papiere des Autoherstellers Nissan. Die Anteilscheine legten gut 2 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen Aktienrückkauf ankündigte.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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