Marktberichte

10.000-Dollar-Marke im Visier Kupferpreis auf Rekordkurs

An den Rohstoffmärkten zieht derzeit vor allem Kupfer die Aufmerksamkeit auf sich. Mit Spannung schauen Marktteilnehmer auf die 10.000-Dollar-Marke

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In Erwartung eines anhaltenden Wachstums der Weltwirtschaft haben die Anleger an den Rohstoffmärkten Kupfer nachgefragt. Die Tonne des unter anderem in der Elektro-, Auto- und Bauindustrie verwendeten Metalls verteuerte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 9988,25 Dollar und war damit so teuer wie nie zuvor. "Die generelle Angebotsschwäche bei Kupfer trägt dazu ebenso bei wie der schwächere Dollar und starke Konjunkturdaten aus China", sagte Analyst Jonathan Barratt von Commodity Broking Services.

Mit Spannung schauten Marktteilnehmer auf die 10.000-Dollar-Marke. "Ein Durchbrechen dieses psychologisch wichtigen Niveaus könnte zu Anschlusskäufen führen, die den Kupferpreis weiter nach oben treiben dürften", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank.

Zum jüngsten Preisanstieg trug laut Händlern eine Reihe robuster Konjunkturdaten in den beiden großen Verbraucherländern USA und China bei. Dies wurde als Zeichen für eine anhaltend hohe Nachfrage gewertet. Von Reuters befragte Analysten hatten kürzlich im Schnitt für dieses Jahr ein Angebotsdefizit von 440.000 Tonnen prognostiziert. Dies sind gut 40.000 Tonnen mehr als aktuell an der Londoner Metallbörse (LME) eingelagert sind. Die Tonne Zinn war mit 30.790 Dollar so teuer wie nie zuvor.

Am Markt für Agrarrohstoffe nährten schwere Stürme in den USA und vor der australischen Küste Ängste vor einer Angebotsknappheit in den beiden wichtigen Anbauländern. Der US-Terminkontrakt auf Weizen verteuerte sich in Chicago um 1,7 Prozent auf 8,4925 Dollar je Scheffel. Der in Paris gehandelte europäische Weizen verteuerte sich auf bis zu 269 Euro je Tonne und war damit so teuer wie zuletzt im März 2008. Ein schwerer Wintersturm bedroht die Ernte in der Kornkammer des Landes im Mittleren Westen der USA. In Australien erreichte der Zyklon "Yasi", der schwerste Wirbelsturm in der Geschichte des Landes, die Nordost-Küste.

Spekulationen auf schwere Ernteschäden trieben auch den Zuckerpreis stark in die Höhe. Raffinierter Zucker zur Lieferung im März verteuerte sich an den Londoner Terminmärkten um 2,5 Prozent auf 840 Dollar je Tonne. Damit stand der Future so hoch wie noch nie. Der Preis für Rohzucker, der an der US-Terminbörse ICE gehandelt wird, stieg um 2,8 Prozent auf 34,92 Dollar je Pfund. "Was in Australien passiert, bewegt die Preise weltweit", erklärte ein Zuckerhändler in Bangkok.

"Yasi" bedroht die Küstenregion, in der rund ein Drittel des australischen Zuckerrohrs angebaut wird. Mehrere Zuckerfabriken haben die Produktion bereits eingestellt. Wegen des Hochwassers war Australiens Zuckerernte im vergangenen Jahr ohnehin schon schlecht ausgefallen: 2010 wurden in Australien nur 27,3 Mio. Tonnen Zuckerrohr geerntet - normalerweise liegt der Ertrag zwischen 32 und 35 Mio. Tonnen. Australien ist der drittgrößte Zucker-Exporteur weltweit.

Wenig Bewegung gab es an den Märkten für Edelmetalle und Öl, die sich auf hohem Niveau hielten. Die Feinunze Gold verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1333,34 Dollar. Der Preis für Nordsee-Öl der Sorte Brent hielt sich bei gut 101 Dollar, US-Öl der Sorte WTI bei rund 91 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen