Marktberichte

Im Bann der Schuldenkrise Kursverluste an Asien-Börsen

Die Aktienmärkte in Asien verbuchen angesichts ausufernder Renditen zahlreicher europäischer Staatsanleihen Kursverluste. Die Verunsicherung wächst, dass es zu einem regelrechten Flächenbrand in Euroland kommt. Nikkei, Hang Seng und Co. fallen.

1321253029.jpg7823287882608259086.jpg

(Foto: AP)

Die Furcht vor einem Überschwappen der Schuldenkrise auf weitere europäische Länder hat am Mittwoch erneut die asiatischen Börsen ins Minus gedrückt. Auch die Ungewissheit über die politische Entwicklung in Italien und Griechenland belasteten die Märkte.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 8463 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab ebenfalls 0,9 Prozent nach auf 724 Zähler. Die Börsen in Shanghai und Hongkong verloren mehr als zwei Prozent. Vor allem Finanztitel zogen hier die Märkte nach unten. Auch die Aktienmärkte in Australien, Singapur, Taiwan und Südkorea verbuchten Verluste.    

In Italien wird der designierte Ministerpräsident Mario Monti voraussichtlich noch im Tagesverlauf die neue Regierung des hoch verschuldeten Landes vorstellen. Die Zeit drängt, denn die Zinsen für zehnjährige italienische Staatsanleihen erreichten zuletzt wieder die kritische Marke von sieben Prozent. Gleichzeitig schossen die Kosten für Kreditausfallversicherungen auf ein Rekordhoch.

Auch in anderen europäischen Ländern gab es Anzeichen, dass das Vertrauen der Märkte weiter abnimmt. In Frankreich, Belgien und Österreich erreichten die Aufschläge auf die Renditen für Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Vergleich zu deutschen Staatspapieren am Dienstag ihr höchstes Niveau seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Die Befürchtungen nahmen zu, dass selbst die Kernländer der Euro-Zone von der Schuldenkrise ergriffen werden.

"Es kommt eine schlechte Nachricht nach der anderen aus Europa, und die Märkte bleiben sprunghaft", sagte Analyst Toshiyuki Kanayama von Monex. "Die andauernde Unruhe wegen der Situation in Europa und die anhaltende Yen-Stärke verhindern Gewinne", kommentierte auch Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities die Marktentwicklung.

Gegen den Markttrend in Tokio legten die Papiere von Elpida Memory um 8,8 Prozent zu. Der japanische Speicherchiphersteller will seine Produktion drosseln, um bessere Preise zu erzielen. Der Aktienkurs des skandalgeschüttelten Kameraherstellers Olympus schnellte sogar um über 15 Prozent nach oben. Investoren deckten sich mit den Titeln wieder ein, weil sie davon ausgingen, dass das Unternehmen doch nicht von der Börse genommen wird.

China auch im Abswärtssog

Auch auf den Kursen in China lastete die Euro-Schuldenkrise. Teilnehmer verwiesen zudem auf pessimistische Erwartungen des chinesischen Handelsministeriums, was die Exportentwicklung am Jahresende und Anfang 2012 angeht. Der Shanghai Composite Index (SCI) gab bis Handelsschluss 2,5 Prozent auf 2467 Punkte nach. In Hongkong verlor der HSI 2 Prozent auf 18.961 Zähler.

An der Spitze der Kursverlierer standen die Aktien von Metallunternehmen. Diese hätten neben der trüben Entwicklung in der Eurozone auch unter dem Rückgang der weltweiten Rohstoffpreise gelitten, hieß es aus dem Markt. China Nonferrous Metal Industry's Foreign Engineering & Construction gaben 4,7 Prozent nach, Jiangxi Copper verloren 3,7 Prozent und Chalco fielen um 2,9 Prozent.

Nach unten ging es auch für Energieunternehmen, nachdem deren Aktien zuletzt gut gelaufen waren. Investoren von Huaneng Power International büßten 5,1 Prozent ein Huadian Power International Corp. verbilligten sich um 4,5 Prozent und Shanghai Electric Power verloren 4,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen