Exportwerte im Minus Kursverluste drücken Nikkei
13.11.2009, 12:20 Uhr
Der Aktienmarkt in Hongkong verzeichnete gegen den Gesamttrend in Asien Kursgewinne.
(Foto: REUTERS)
Die Börsen in Fernost haben am Freitag überwiegend schwächer notiert. Im Mittelpunkt stand die Asien-Reise von US-Präsident Barack Obama sowie damit verbundene Währungsfragen. Die Marktteilnehmer fragten sich, ob Obama bei seinem Besuch Druck auf einige Länder ausüben könne, ihre als unterbewertet kritisierten Währungen aufwerten zu lassen und ihre Binnennachfrage zu stärken. Auf die Stimmung drückte zudem ein zurückhaltender Ausblick des US-Einzelhändlers Wal-Mart, der bereits den Werten an der Wall Street Verluste eingebrockt hatte. In Tokio verstärkte dies Sorgen der Anleger um die Exportindustrie. Es herrsche das Gefühl, das die wirtschaftliche Erholung eine Pause einlege, hieß es.
Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte verabschiedete sich 0,4 Prozent tiefer auf 9770 Zählern ins Wochenende. Der breiter gefasste Topix-Index büßte lediglich 0,1 Prozent ein. Ebenfalls schwächer notierten die Märkte in Australien, Singapur Shanghai, Taiwan und Südkorea, während Hongkong leichte Kursgewinne verbuchte.
Zu den Verlierern in Tokio gehörten Exportwerte wie Sony, die 0,2 Prozent nachgaben. Dagegen profitierten die Titel von Sharp von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und legten 3,8 Prozent zu. Mit Spannung wurden die Quartalszahlen der angeschlagenen Fluglinie Japan Airlines nach Börsenschluss am Freitag erwartet. Die Aktien notierten mit 0,9 Prozent im Minus.
Die chinesischen Aktienmärkte machten ihre anfänglichen Verluste wett und schlossen etwas fester. Der Shanghai-Composite-Index stieg um 0,5 Prozent auf 3188 Zähler. Der für kommende Woche angekündigte Staatsbesuch des US-Präsidenten Barack Obama habe besonders dem Sektor Erneuerbare Energien Auftrieb gegeben, sagten Händler. Chinesische Investoren verknüpften mit dem Besuch die Hoffnung auf eine engere Zusammenarbeit der USA mit China auf diesem Gebiet. In Hongkong gewann der Hang-Seng-Index 0,7 Prozent auf 22.554 Zähler.
Topraysolar stiegen um 1,7 Prozent und Baoding Tianwei Baobian Electric um 1,9 Prozent. Die Erwartung, dass der Yuan vor dem Besuch Obamas aufwerten werde, verhalf den in Dollar denominierten B-Aktien in Schanghai zu Kursgewinnen von durchschnittlich 9,4 Prozent. Das Segment habe darüber hinaus von der Hoffnung profitiert, dass das A-Aktien-Segment mit dem niedriger bewerteten B-Segment zusammengelegt werde.
Die Hoffnung auf eine Aufwertung der chinesischen Währung gab den Aktien chinesischer Banken in Hongkong Auftrieb. Industrial & Commercial Bank of China gewannen dort 2 Prozent, China Construction Bank 1,4 Prozent und Bank of China 3,2 Prozent. In Schanghai standen Finanzwerte dagegen abermals unter Druck. China Pacific Insurance verloren 0,9 Prozent und Haitong 0,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ