Wall-Street-Vorschau Last Call vor Quartalsende
25.03.2012, 14:23 UhrWer will noch mal, wer hat noch nicht? Das nahende Ende des Quartals dürfte diese Woche eine Reihe von Last-Minute-Shoppern auf den Plan rufen. Die Kurve in S&P zeigt steil nach oben. Befeuert wird die Rally von positiven Konjunkturdaten. Auf den Zug aufspringen könnten die Investoren, die auf Staatsanleihen gesetzt haben.
Das Quartalsende steht bevor und dürfte dank der anhaltenden Rally an den US-Börsen auch bislang zögerliche Investoren aus der Deckung locken. In der kommenden Woche bietet sich vor allem Portfolio-Managern die Chance, ihre Bilanz zu verbessern. Experten rechnen daher mit einer Last-Minute-Einkaufstour an der Wall Street. Wer auf den unter Dampf stehenden Zug noch aufspringen möchte, hat eine reiche Auswahl. Der S&P-500-Index legte im Quartal bislang rund elf Prozent zu. Im vorherigen Vierteljahr ging die Kurve ebenfalls um gut elf Prozent nach oben.
Angefacht wird die Rally vor allem von positiven Konjunkturdaten. Das Sorgenkind US-Arbeitsmarkt hat sich zuletzt erholt und Hoffnungen auf eine solide Wirtschaftsentwicklung geweckt. Besonders Hedgefonds dürften in der kommenden Woche zuschlagen, vermutet Phil Orlando von Federal Global Investment Management in New York. Denn im Großen und Ganzen hätten sie die Konjunkturentwicklung bislang skeptischer als die übrigen Marktteilnehmer beurteilt. "Aber nun könnte das erste Quartal das beste seiner Art seit 1998 werden", frohlockt Orlando. "Die Hedgefonds haben eine Menge aufzuholen."
Unter Zugzwang stehen demnach aber auch Investoren, die vor allem auf Staatsanleihen und andere festverzinsliche Produkte gesetzt haben. Auch sie müssten nun handeln und höhere Renditen im Aktienmarkt abgreifen, sagt Orlando. "Ich rechne mit einer Rally", betont auch Peter Cardillo von Rockwell Global Capital in New York. Spekulationen über weitere Konjunkturhilfen der US-Notenbank stützen die Zuversicht. Es gebe anhaltend Hinweise darauf, dass die Fed eine neuerliche Öffnung der geldpolitischen Schleusen nicht ausschließe, sagt Natalie Trunow von Calvert Investment Management in Maryland.
Eine Reihe von Konjunkturdaten dürfte den Börsianern helfen, genauer abzuschätzen, wie die US-Wirtschaft in Gang kommt. Den Auftakt macht das Verbrauchervertrauen für März am Dienstag. Am Mittwoch folgt der Auftragseingang im Februar für langlebige Güter. Wie das BIP im vierten Quartal endgültig ausgefallen ist, ist am Donnerstag zu erfahren. Am Freitag kommen Daten zu Einkommen und Ausgaben der Verbraucher im Februar sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex.
Quelle: ntv.de, rts