Marktberichte

Sicher ist sicher Lieber Yen als Euro

Anleger am Devisenmarkt sind zum Wochenschluss vorsichtiger gewesen und haben damit den Euro unter Druck gesetzt. Gefragt waren Währungen aus Staaten mit niedrigen Leitzinsen. Dies sei insbesondere dem Yen zugute gekommen, sagte ING-Währungsstratege Tom Levinson. Niedrigere Zinsen gelten allgemein als Ausdruck eines geringen Risikos für Investoren.

Die Risikobereitschaft war gesunken, nachdem die japanische Börse trotz einer Leitzinssenkung auf 0,3 Prozent und eines staatlichen Konjunkturpakets deutlich im Minus geschlossen hatte. Viele Anleger hätten eine deutlichere Senkung auf 0,25 Prozent erwartet, hieß es. Für einen Euro wurden zuletzt 125,36 Yen gezahlt nach knapp 128 Yen im späten US-Geschäft. Im Handelsverlauf war der Euro auf bis zu 122,23 Yen gefallen. Auch gegenüber dem Dollar legte die japanische Währung zu. Allerdings erwarten Experten kaum Unterstützung durch die Zinssenkung für die Realwirtschaft in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Die Kursgewinne des Yen gegenüber dem Euro drückte Händlern zufolge die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar. Für einen Euro wurden zuletzt 1,2685 Dollar und damit rund zwei US-Cent weniger als im späten US-Geschäft gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs des Euro am Mittag mit 1,2757 (Donnerstag: 1,3035) Dollar fest.

Schwache US-Daten prallen am Dollar ab

Auch schwache US-Konjunkturdaten konnten dem Euro am Nachmittag nicht helfen. Der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat im Oktober ein Schrumpfen des verarbeitenden Gewerbes in der Region signalisiert. "Die Lage in der Euro-Zone hat sich zuletzt deutlich verschlechtert, und der Ausblick ist eingetrübt. Die USA laufen im Konjunkturzyklus voraus und kommen deshalb möglicherweise wieder schneller aus der Krise heraus", sagte WestLB-Volkswirt Bastian Hepperle.

Am Rentenmarkt gingen die Kurse nach unten. Der Bund-Future büßte 94 Ticks ein auf 116,30 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,873 Prozent. Auf den europäischen Rentenmärkten lastete neben Kursgewinnen am Aktienmarkt die für kommende Woche von den Märkten erwartete Zinssenkung durch die EZB. Der EZB-Rat entscheidet am Donnerstag über die Leitzinsen in der Euro-Zone. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite fiel auf 3,61 (3,70) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,17 Prozent auf 118,5731 Punkte.

Quelle: ntv.de

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