Marktberichte

Violett ist angesagt Lincoln bekennt Farbe

Die Börsenkolumne aus New York von Lars Halter

Abraham Lincoln war seinerzeit schon ein moderner Präsident, und auch heute gibt er sich weniger konservativ als seine Amtskollegen und legt ein violettes Kleid an. Ab nächstem Jahr kommt die Fünf-Dollar-Note mit dem Konterfei von "Honest Abe" mit einem Touch Farbe und mehr Sicherheit gegen Fälschungen. Damit sind die USA weiter dabei, dem Greenback das Grün zu entziehen. Noch bis vor vier Jahren kamen alle Noten im gleichen Ton, seither hat man die 10-, 20- und 50-Dollar-Noten neu designet und gefärbt. Die drei Stückelungen wurden um Pastelltöne bereichert, die auch von modernen Kopierern nur schwer zu imitieren sind, zudem wurden neue Bleifäden und Wasserzeichen eingefügt.

Die Fünfer-Note wollte man eigentlich auslassen. Doch dann begannen Fälscher alte Fünfer zu bleichen und Hunderter darauf zu drucken, weil die Wasserzeichen übereinstimmten nun musste die Notenbank handeln. Statt dem ubiquitären Lincoln-Wasserzeichen wird die Note nun zwei Wasserzeichen mit einer großen "5" erhalten, so klappt der Bleich- und Kopiertrick nicht mehr.

"Die neue Note wird ihren wahren Wert geradezu herausschreien", erklärt Larry Felix von der amerikanischen Notendruckerei. "Sie wird sagen: Ich bin ein Fünfer! Ich bin ein Fünfer!" Da außerdem auch der Sicherheitsfaden verschoben wird, hält man den neuen Schein für ziemlich sicher.

Benutzerfreundlich ist er auch. Erstmals taucht die Denominierung des Scheins dominant farbig in diesem Fall violett auf einer Seite auf, was Sehbehinderten das Erkennen erleichtert. Im allgemeinen Design ähnelt er indes anderen neuen Dollar-Noten. So ist das Porträt des Präsidenten größer und von seinem alten, ovalen Rahmen befreit.

Gedruckt wird die der neue Fünfer ab sofort in der Druckerei in Fort Worth, Texas, wo in den nächsten Monaten 1,5 Milliarden Scheine entstehen sollen. Zum Einsatz kommen diese dann ab Frühjahr 2008. Damit gibt die Notenbank vor allem Automatenherstellern genügend Zeit, ihre Lesegeräte umzustellen, denn die Fünf-Dollar-Note ist die meistgenutzte in Automaten.

Ist die Umstellung der Fünfer erst einmal abgeschlossen, will sich die Notenbank ihrem größten Projekt widmen: dem Hunderter. Der soll ab 2009 mit neuem Erscheinungsbild unters Volk gebracht werden. Und mit der besten Sicherheitstechnik aller Zeiten. So soll der Sicherheitsfaden aus 650.000 mikroskopisch kleinen Linsen bestehen, die unter Lichteinfall in einem Kopierer das Bild der Note völlig verzerren sollen. Für den Hunderter gehen die Sicherheitsvorkehrungen extra weit, weil 70 Prozent der insgesamt zirkulierten 776 Milliarden US-Dollar in dieser Stückelung liegen etwa zwei Drittel davon im Ausland.

Quelle: ntv.de

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