Marktberichte

"Höchststand der Marktdynamik"? Nikkei schließt im Glück

Fußbodenbeleuchtung in Tokio: "Die Marktdynamik könnte ihren Höchststand nach den jüngsten Zuwächsen bereits erreicht haben."

Fußbodenbeleuchtung in Tokio: "Die Marktdynamik könnte ihren Höchststand nach den jüngsten Zuwächsen bereits erreicht haben."

(Foto: dpa)

An den Börsen Asiens geht es weiter aufwärts: Von Sydney über Seoul bis Tokio erkennen Analysten "positive Zeichen". Allerdings mischen sich mehr und mehr warnende Töne in den Trubel. Der Höhenflug könnte bald schon enden.

Das erneute Allzeithoch des S&P-500 hat an den asiatischen Aktienmärkten kräftigen Rückenwind ausgelöst. Die Aufschläge reichten dabei von 0,2 Prozent in Tokio bis knapp 1 Prozent in Seoul. In Tokio ging es damit bereits den fünften Handelstag in Folge nach oben - die längste Gewinnstrecke in diesem Jahr.

Allerdings gab es auch kritische Stimmen aus dem Handel, die vor zuviel Optimismus warnten.
"Die Marktdynamik könnte ihren Höchststand nach den jüngsten Zuwächsen bereits erreicht haben", erklärte ein Marktteilnehmer. Zudem gebe es die Sorge, dass die Bank of Japan die geldpolitischen Zügel anzieht, auch wenn dies auf kurze Sicht wohl nicht zu erwarten sei.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 0,24 Prozent höher bei 14.670 Punkten. Allerdings seien die Umsätze erneut recht niedrig gewesen, hieß es aus dem Handel. Vor allem ausländische Investoren hätten sich zurückgehalten. Gestützt wurde das Sentiment auch vom weiterhin recht festen Dollar. Dieser behauptete sich knapp unter der Marke von 102 Yen. Ein fester Dollar stützt tendenziell die exportabhängigen japanischen Unternehmen. Trotz der jüngsten Gewinne befinde sich der Nikkei-225 allerdings weiter innerhalb der aktuellen Handelsspanne zwischen 14.000 und 15.200 Punkten, ergänzte ein Analyst.

Den höchsten Zuwachs erzielte die Börse in Südkorea mit einem Plus von rund 1 Prozent. Vor allem der Rekordschlusstand des S&P 500 sei ein "positives Zeichen", befand Stan Shamu von IG in Melbourne in einer Kundenmitteilung.

Die US-Börsen verbuchten dank positiver Konjunkturdaten am Dienstag Gewinne. Die US-Industrie konnte im April überraschend mehr Aufträge an Land ziehen. Zudem hellte sich die Stimmung der amerikanischen Verbraucher auf. Das Konsumbarometer stieg auf 83,0 von 81,7 Zählern im Vormonat.

Angetrieben wurden die Kurse darüber hinaus von Spekulationen auf eine weitere geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB). Ratsmitglied Ewald Nowotny bekräftigte die Handlungsbereitschaft der EZB zur Abwehr einer Deflationsspirale aus fallenden Preisen und Investitionen.

Auch in Sydney ging es für den S&P/ASX 200 um 0,3 Prozent nach oben. Im Verlauf hatte der Index mit den guten US-Vorgaben sogar das höchste Niveau seit vier Wochen markiert.

Die Aktien von Newcrest gaben um 4,2 Prozent nach. Auslöser war die jüngste Talfahrt des Goldpreises, der auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar rutschte. Zwar kam es im späten asiatischen Handel zu einer leichten Erholung, doch mit 1.264 Dollar lag er immer noch drei Dollar unter dem Settlement am Dienstag. Im Tageshoch am Vortag mussten für die Feinunze allerdings noch 1.293 Dollar gezahlt werden. Hintergrund für den Preisverfall sind unter anderem die gesunkenen chinesischen Goldimporte über den Hafen von Hongkong, die im April um 19 Prozent eingebrochen sind. Der Goldumschlag in Hongkong gilt als Indikator für die landesweite Nachfrage in China.

Deutlich fielen dagegen die Gewinne in China aus. Der Shanghai-Composite legte um 0,8 Prozent zu, der Hang-Seng-Index in Hongkong verbesserte sich um 0,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/jga/DJ/rts

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