Kämpfe im Irak und in Libyen Ölpreise ziehen leicht an
04.08.2014, 10:58 Uhr
Mehr als die Welt derzeit gebrauchen kann: Der Förderboom in den USA nimmt Spannung aus dem Markt.
(Foto: AP)
Der Rohstoffmarkt erweist sich als erstaunlich stabil: Im Kreis der Ölförderländer drohen gleich zwei Krisenherde vollends außer Kontrolle zu geraten. Dennoch halten die Rohölpreise nahezu unverändert ihr Niveau. Experten halten eine einfache Antwort bereit.
Der Vormarsch islamistischer Kämpfer im Irak und die anhaltenden Unruhen in Libyen wirken sich nach wie vor kaum auf den Markt für Rohöl aus. Rohstoffexperten sehen einen Zusammenhang mit der aktuellen Situation auf der Angebotsseite: Durch das aktuelle Überangebot könnten eventuelle kurzfristige oder geringfügige Lieferausfälle aus den beiden Staaten abgefedert werden, hieß es.
Zu Wochenbeginn ziehen die Preise für Rohöl nur geringfügig an: Am Vormittag kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 104,91 US-Dollar. Das sind 7 Cent mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 16 Cent auf 98,04 Dollar.
Wenig Angst
Am Ölmarkt sei weiterhin wenig von einer Angst vor Angebotsengpässen zu spüren, heißt es in einer Studie der Commerzbank. In der vergangenen Woche waren die Preise trotz zahlreicher internationaler Konflikte, auch im ölreichen Nahen Osten, sogar gefallen.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank machen dafür das reichlich vorhandene Angebot an Rohöl verantwortlich. Marktanalyst Ric Spooner vom Brokerhaus CMC Markets sagte sogar einen weiteren Rückgang des Brent-Preises in Richtung der 100-Dollar-Marke voraus.
Sollte sich die Lage im Irak oder Libyen allerdings deutlich verschlechtern und den Nachschub in größerem Umfang gefährden, könne es mit den Kursen aber schnell wieder aufwärts gehen, warnte Spooner.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts