Marktberichte

Rekordjagd dank Schlussrally Wall Street markiert neue Hochs

(Foto: AP)

Zum Wochenschluss kommt an der Wall Street noch einmal Bewegung auf: Solide Ergebnisse aus der Berichtssaison locken mehr und mehr US-Anleger aus der Deckung. Nur ein schwaches Konsumklima bremst. Für neue Rekorde reicht es dennoch.

Gute Quartalszahlen, unter anderem von Microsoft und Amazon, haben am Ende der Handelswoche die Indizes an der Wall Street auf neue Rekordhochs getrieben. Der S&P-500 stieg nach einer Schlussrally auf ein neues Allzeithoch bei 1.760 Punkten. Es war bereits das fünfte Rekordhoch in den vergangenen sieben Handelstagen. Der Nasdaq-Composite markierte bei 3.961 Punkten ein neues Jahreshoch. Das die Indizes nicht noch stärker nach oben liefen lag an eher negativ aufgenommen US-Konjunkturdaten.

So hat der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter nur vordergründig positiv überrascht. Der Anstieg um 3,7 Prozent im September übertraf zwar den Ökonomenkonsens, der ein Plus von 2,5 Prozent vorhergesagt hatte. Transporte ausgenommen wurde aber ein Rückgang um 0,1 Prozent verzeichnet. Hier hatten die Volkswirte einen Anstieg um 0,5 Prozent prognostiziert.

Geld bleibt wohl billig

Auch die Zweitveröffentlichung des Uni-Michigan-Index der Verbraucherstimmung für Oktober enttäuschte mit einem Stand von 73,2. Ökonomen hatten 75,0 erwartet. Insgesamt wurden die Daten als erneuter Hinweis darauf interpretiert, dass sich die Wirtschaft nur zögerlich erholt. Das wiederum spricht dafür, dass die US-Notenbank die Wirtschaft des Landes noch länger mit billigem Geld versorgen wird.

Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,4 Prozent auf 15.570 Punkte aufwärts. Der S&P-500 verzeichnete einen Aufschlag von 0,4 Prozent auf 1.760 Punkte und schloss damit auf seinem neuen Allzeithoch. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 3.943 Punkte.

Im Blickpunkt stand allerdings erneut die Berichtssaison. Und hier fällt eine erste Zwischenbilanz positiv aus. Von den bislang vorgelegten Quartalsausweisen sind 52 Prozent gut ausgefallen, beim Gewinn je Aktie haben sogar 72 Prozent der Berichtsunternehmen die Erwartungen übertroffen.

Amazon ziehen kräftig an

Dazu gehörten auch die Ergebnisse von Amazon. Der weltgrößte Internethändler hat im dritten Quartal dank eines starken Geschäfts auf dem Heimatmarkt einen überraschend hohen Umsatzsprung hingelegt. Wegen seines starken Expansionskurses schreibt der Konzern zwar weiter Verluste, die Geschäftsausdehnung lässt aber die Erlöse sprudeln. Für die Amazon-Aktie ging es um 9,3 Prozent nach oben.

Ebenfalls deutlich fiel das Kursplus der Microsoft-Aktie aus, die mit einem Aufschlag von sechs Prozent stärkster Wert im Dow-Jones-Index war. Der Software-Konzern hat im ersten Quartal dank guter Verkäufe von Unternehmenssoftware deutlich mehr verdient und erlöst. Die Marktschätzungen konnte der US-Konzern sogar deutlich übertreffen.

Auch der Zynga-Kurs machte einen Sprung um 5,5 Prozent nach oben. Der Anbieter von Online-Spielen hat zwar auch das zurückliegende Quartal mit einem Verlust abgeschlossen, doch fiel dieser geringer aus als im Vorjahr. Eine Punktlandung hat unterdessen Procter & Gamble hingelegt, dessen Ergebnis je Aktie exakt der Analystenschätzung entsprach. Den Anlegern war das aber offenbar nicht genug. Die Aktie fiel um 0,8 Prozent zurück.

Im Dow Jones standen zudem DuPont auch ohne Zahlen im Blick. Der Chemiekonzern und BASF-Konkurrent spaltet seine zweitgrößte Sparte Performance Chemicals ab. Die Anteilsscheine gewannen 0,9 Prozent. Der US-Paketdienst UPS hat wieder gut zu tun. Wachsende Exporte nach Europa sowie der boomende Onlinehandel in den USA sorgten im dritten Quartal für eine Verdoppelung des Gewinns. Die Aktien legten um 1,2 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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