Marktberichte

Nordex-Chef schürt Gerüchte Dax schweigsam erwartet

Und so lief der Dreikönigstag im Dax: Am Ende stand ein nahezu unveränderter Schluss bei 9428 Punkten.

Und so lief der Dreikönigstag im Dax: Am Ende stand ein nahezu unveränderter Schluss bei 9428 Punkten.

(Foto: REUTERS)

Nach der partiellen Feiertagsruhe zu Wochenbeginn steht dem deutschen Aktienhandel offenbar ein zögerlicher Auftakt bevor. Größere Bewegungen erwarten Händler zunächst vor allem bei BASF, einigen Fluggesellschaften und der Windkraftaktie Nordex.

Am deutschen Aktienmarkt dürften Anleger nach Ansicht von Beobachtern vorsichtig in den Dienstagshandel starten. Angesichts schwacher Vorgaben aus den USA und Asien rechneten Börsianer am Morgen mit einem kaum veränderten Dax zum Handelsstart.

Die Masse der Marktteilnehmer gehe eher orientierungslos in den Handel, hieß es. "Die Feiertagsstimmung weicht nur langsam und die Nachrichtenlage tut auch nichts dagegen", sagte ein Frankfurter Händler. Am Vortag waren vor allem Anleger aus dem süddeutschen Raum am Dreikönigstag zu Hause geblieben. Die in einigen Bundesländern geltende Feiertagsruhe hatte dem Dax vergleichsweise geringe Umsätze beschert.

"Der Markt ist gerade ziemlich lahm", beschrieb Uri Landesman vom Hedge Fonds Platinum Partners am Morgen die Lage. "Wir ringen gerade damit, ob diese unglaubliche Rally weitergeht oder wir zunächst eine Pause brauchen". Die Vorlagen aus den USA und Asien bezeichnete er als gemischt. Sie gäben "keinerlei Impulse in die eine oder andere Richtung". Die Analysten von IG sehen den Dax rund 27 Punkte höher starten bei 9455 Zählern. Bei Lang & Schwarz wurde der Dax zum Start bei 9441 Punkten gesehen, was einem Plus von 0,1 Prozent entspricht.

Die Optionsprämien auf Dax-Optionen preisen für den anstehenden Handelstag eine Schwankungsbreite im Dax von 77,61 Punkten oder 0,82 Prozent um den Schlusskurs des Vortages ein. Das entspricht einer Dax-Bewegung auf bis zu 9506 Punkte nach oben und 9350 Zähler nach unten. Der VDax-New schloss am Vortag bei 15,73 Prozent.

Im späten Handel des Vorabends konnten die wichtigsten deutschen Aktienindizes einen Teil ihrer Verluste ausgleichen. Der L-Dax schloss bei 9444,41 Punkten, nachdem der deutsche Leitindex Dax im Haupthandel noch um 0,08 Prozent auf 9428,00 Punkte nachgegeben hatte. Viele Investoren hätten sich in Erwartung wichtiger Konjunkturnachrichten im Wochenverlauf zurückgehalten, sagten Börsianer. Der L-MDax beendete den Tag bei 16.583,74 Punkten. Zuvor hatte der Index mittelgroßer Werte 0,31 Prozent auf 16.566,55 Punkte verloren. Der L-TecDax schloss bei 1184,19 Punkten. Im Hauptgeschäft war der Technologiewerte-Index um 0,05 Prozent auf 1182,38 Punkte gefallen.

Volle Agenda in den kommenden Tagen

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen im Wochenverlauf anstehende Ereignisse wie EZB-Sitzung, das US-Notenbankprotokoll, der Start der Berichtssaison und vor allem der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Im Tagesverlauf ist der Blick auf Reden von Fed-Mitgliedern in den USA gerichtet, diesmal äußern sich die Gouverneure Eric Rosengren und John Williams.

Auch auf Deutschland schauen die internationalen Märkte. Besonders die Entwicklung am Arbeitsmarkt wird als Indikator für die Gesundheit der Konjunkturlokomotive Europas gesehen. Zudem werden die Einzelhandelsdaten veröffentlicht und in Europa die wichtigen Inflationsdaten. Dies könnte für Bewegung im Währungspaar Euro/Dollar sorgen, der Euro wird am Morgen kaum verändert mit 1,3622 Dollar gehandelt. Als Vorbote der Berichtssaison hat Samsung in Südkorea Geschäftszahlen vorgelegt. Der Mischkonzern legte die erwartet schwachen Geschäftszahlen vor, die Aktie erholt sich in Seoul leicht.

Nordex im Blick

Auf Unternehmensebene sorgen Übernahmegerüchte für Bewegung im Segment der Energiewende-Aktien: Händler erwarten größere Bewegungen im Kurs der Nordex-Aktien. Als Kurstreiber werden Aussagen von Nordex-Chef Jürgen Zeschky ausgemacht, das Unternehmen könnte zu einem Übernahmeziel chinesischer Konkurrenten werden.

"Das ist eine starke Aussage, die die scharfe Kurserholung der letzten Tage auch fundamental unterlegen würde", meinte ein Händler. Man habe sich bereits gewundert, warum Nordex trotz der massiven Rally und einer Verfünffachung des Aktienkurses innerhalb eines Jahres nur so leicht korrigiert habe. Wie Zeschky dem "Wall Street Journal Deutschland" sagte, bereite er Nordex auf eine mögliche Konsolidierungswelle im Sektor vor. Dann dürften sich auch Konkurrenten aus Fernost für den deutschen Hersteller interessieren.

In der ersten Reihe dürften die Aktien von BASF zulegen, nachdem die Bank UBS die Aktie Händlern zufolge auf "Kaufen" hochgestuft hat. Vorbörslich werden die Titel bei Lang & Schwarz 1,3 Prozent fester gestellt. Daneben stehen Air Berlin, Easyjet und die International Airlines Group (IAG) im Rampenlicht: Alle drei Fluggesellschaften legen am Berichtstag ihre Verkehrszahlen für Dezember vor.

Enttäuschende Konjunkturdaten und Gewinnmitnahmen hatten die Wall Street zum Wochenauftakt belastet. Dow-Jones-Index und S&P-500 verloren jeweils 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite gab 0,4 Prozent nach. Auch an der Tokioter Börse ging es am Dienstag bergab. Die Börse notierte 0,6 Prozent schwächer. In China verlor der Shanghai-Composite 0,3 Prozent. Der Dax hatte am Montag mit 9428 Punkten 0,1 Prozent niedriger geschlossen.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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