Schlechte Konzern- und Wirtschaftsdaten Nasdaq fällt unaufhaltsam
16.02.2001, 19:51 UhrDie US-Börsen geben am Freitag die während der Woche gesammelten Kursgewinne wieder ab. Entlassungen, herabgesetzte Umsatz- und Gewinnentwicklungen bei Nortel, Dell und Hewlett-Packard, fallende Auftragseingänge der Industrie, sowie der höchste Inflationsanstieg in zehn Jahren im Januar schockten die Händler, erklärten Marktteilnehmer.
Um 19 Uhr MEZ stand der Dow Jones 0,9 Prozent oder 100 Punkte tiefer auf 10.790. Die Nasdaq begann den Handel mit einem vier Prozent Fall und brach drei Stunden vor Börsenschluss weiter auf 2.430 Zähler ein, ein Minus von fast fünf Prozent. Der Standard & Poor 500 gab 1,8 Prozent ab.
Die nachbörslich bekannt gegebene Gewinn-und Umsatzwarnung von Nortel belaste den Markt, meinten Börsianer. Der weltweit führende Anbieter von Glasfaserkabeln wird in diesem Jahr deutlich weniger verdienen als erwartet. Der Titel stürzte im nachbörslichen Handel bis zu 30 Prozent. In den ersten Handelsstunden büßten die Papiere 33 Prozent an Wert ein.
Der Elektrotechnologiekonzern Corning berichtete über einen Rückgang im Photon-Technologiegeschäft. Analysten führen das auf die Schwächen bei Nortel zurück. Nortel gehört zu den größeren Kunden von Corning. Man denke an Kündigungen, teilte Corning mit. Die Aktie verloren 22 Prozent.
Hewlett-Packard gaben zwölf Prozent ab. Der drittgrößte Computerhersteller der Welt wird trotz Produktdiversifikation die Gewinn-und Umsatzprognosen für das laufende Jahr nicht erfüllen. Dell spricht zum ersten Mal in der 16-jährigen Unternehmensgeschichte breit angelegte Kündigungen aus. Der Konzern konnte die bereits herabgesetzten Erwartungen für das vierte Quartal nicht erfüllen. Die Titel verbilligten sich drei Stunden vor Handelsschluss um sieben Prozent.
Im Sog dieser pessimistischen Nachrichten und etlichen Werte-Zurückstufungen seitens der Investmenthäuser gaben etliche Werte ab. Ciena, ein Gewinnzugpferd im gestrigen Handel, stand sieben Prozent tiefer. In der Reihe der Verlierer waren: JDS Uniphase (minus 19 Prozent), Sun Microsystems (minus dreizehn), Juniper Networks (minus elf), Cisco Systems (- sieben), Sycamore Networks (- neun), ADC Telecommunications (- 13 Prozent), Applied Micro Circuits (- 14 Prozent), Corvis (- 12 Prozent), Finisar (- 16 Prozent), Digital Lightwave (- 25 Prozent), WJ Communications (-20 Prozent) und Avici Systems mit einem Verlust von zwölf Prozent.
Ein paar zyklische Standardwerte gewannen leicht zu. Exxon Mobil und Procter & Gamble legten um ein Prozent zu. Philip Morris stiegen ein paar Stunden vor Börsenende über zwei Prozent .
Zusätzlich den steigenden Inflationszahlen beunruhigten weitere Daten den Markt. Die Auftragseingänge der Industrie fielen im Januar um 0,3 Prozent. Der Index war im Dezember 0,5 Prozent gefallen.
Quelle: ntv.de