Marktberichte

Hightechs favorisiert Nasdaq läuft Dow davon

Nach verhaltenem Start haben die US-Börsen im Handelsverlauf deutlich an Fahrt gewonnen. Kräftige Zugewinne bei AOL Time Warner und AT&T stützten den Markt. Etwas gebremst wurde die Aufwärtsbewegung bei den Standardwerten hingegen von Herabstufungen im Finanzsektor. Der Dow Jones lag zeitweise im Minus, konnte bis zum Handelsschluss aber 1 Prozent auf 8.957 Zähler zulegen. Noch besser schlug sich die Technologiebörse Nasdaq, die sich um 2,4 Prozent auf 1.409 Punkte verbesserte.

Die Stimmung sei insgesamt gut, viele Investoren seien inzwischen davon überzeugt, dass an den Aktienmärkten die Talsohle durchschritten sei, so ein Händler. An den Aktienmärkten habe es in den vergangenen Wochen eine leichte Aufwärtsbewegung gegeben. Diese sei zwar nicht so stark wie die zu Beginn des Jahres, dafür könne man hoffen, dass sie fundierter sei. Die Unternehmensergebnisse der zu Ende gehenden Berichtsaison seien weitestgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und auch von der Konjunkturseite habe es zuletzt vorwiegend stabile Daten gegeben.

Im Blickpunkt stand AOL Time Warner. Der Medienkonzern wird von dem Telekom-Riesen AT&T dessen Anteile von 27,6 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen Time Warner Entertainment für rund 3,6 Milliarden Dollar in bar und AOL-Aktien übernehmen. Zu Time Warner gehören unter anderem die Filmstudios Warner Bros. sowie der Fernsehkanal HBO. Zusätzlich werde AT &T rund 21 Prozent am Fernsehkabel-Geschäft Time Warner Cable bekommen, das AOL an die Börse bringen wolle. Hierfür erhalte AT&T 2,1 Milliarden Dollar in bar und Aktien. Die Ratingagentur Standard & Poors setzte unterdessen AOL Time Warner auf ihre Beobachtungsliste mit negativen Ausblick. Die AOL-Aktie stieg 7,3 Prozent auf 14,33 Dollar, AT&T verbuchte ein Plus von knapp 9 Prozent auf 12,18 Dollar.

Ergebnisse gab es am Ende der Berichtssaison vor allem aus dem Einzelhandelssektor. So hat der Einzelhändler Big Lots im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 3,2 Millionen Dollar oder drei Cents je Aktie erwirtschaftet. Im Vorjahr war noch ein Minus von 10,7 Millionen Dollar angefallen. Analysten hatten lediglich mit einem Gewinn von 1 Cent je Aktie gerechnet. Die Papiere rutschten nach positivem Start allerdings wieder 1,4 Prozent ins Minus auf 17,25 Dollar.

Der amerikanische Sportartikel-Einzelhändler The Sports Authority hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 9,3 Millionen Dollar oder 27 Cents je Aktie nach einem Gewinn von 7,6 Millionen Dollar oder 23 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Dennoch rutschte die Aktie knapp 18 Prozent ins Minus auf 7,10 Dollar.

Die Damen-Bekleidungskette Talbots hat im zweiten Quartal einen Überschuss von 33 Cent je Aktie eingefahren und lag damit 1 Cent über den Schätzungen der Wall Street-Analysten. Im Gesamtjahr will das Unternehmen 91 neue Geschäfte eröffnen und erhöhte damit frühere Planungen von 85 neuen Geschäften. Für die Aktie ging es 2,8 Prozent auf 33,20 Dollar nach oben.

Finanzwerte verloren dagegen zum Teil kräftig, nachdem Salomon Smith Barney die Aktien einiger Investmentbanken herabgestuft hatte, darunter die Aktien von Goldman Sachs, Lehman Brothers und Merrill Lynch. Die Aktie von Goldman Sachs gab 0,8 Prozent auf 79,88 Dollar nach, Lehman Brothers verloren 3,6 Prozent auf 58,98 Dollar. Merrill Lynch schaffte hingegen noch den Sprung ins Plus und legte 0,7 Prozent auf 37,70 Dollar zu.

Nachrichten kamen auch von Microsoft. Bill Gates, Chairman und Mitbegründer des Softwarekonzerns will zwei Millionen Stammaktien des Unternehmens im Wert von 94,1 Millionen Dollar verkaufen. Gates, der zur Diversifizierung seines Portfolios regelmäßig Aktien des Konzerns verkauft, hatte bereits zwischen dem 3. Juni und dem 13. August zwölf Millionen Aktien im Wert von knapp 600 Millionen Dollar verkauft, so die Börsenaufsicht SEC. Die Microsoft-Aktie legte 2,4 Prozent auf 52,28 Dollar zu.

Der weltgrößte Hersteller von medizinischen Geräten, Medtronic, hat im abgelaufenen Quartal einen operativen Gewinn von 32 Cent je Aktie ausgewiesen und traf damit die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um 16,5 Prozent auf 1,71 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor knapp 2 Prozent auf 41,61 Dollar.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen