Marktberichte

Biotechs als Schlusslichter Nemax außer Form

Der Neue Markt konnte sich am Donnerstag trotz einer starken Mobilcom-Aktie nicht aus seinem Formtief befreien. Die Korrektur der Umsatzprognose des Handy-Herstellers Nokia lastete auf dem breiten Markt. Der Nemax 50 fiel 1,8 Prozent auf 639 Punkte, für den Nemax All Share ging es 1,6 Prozent auf 694 Zähler nach unten.

Der finnische Handy-Riese Nokia erwartet für das zweite Halbjahr nun nur noch ein Umsatzwachstum von maximal zehn Prozent, bislang war das Unternehmen von einem Plus von 15 Prozent ausgegangen. Der erwartete Gewinn je Aktie von 0,83 Euro im Gesamtjahr werde davon nicht berührt, hieß es weiter. Mit der erneuten Umsatz-Korrektur habe der Markt gerechnet, so ein Händler. Positiv sei zu bewerten, dass die Finnen ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr beibehalten hätten. Es bleibe allerdings abzuwarten, wie Nokia dies bei geringeren Umsätzen erreichen wolle, hieß es weiter.

Im Blickpunkt stand einmal mehr die Aktie von Mobilcom. Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge will die France Telecom den freien Aktionären des Büdelsdorfer Mobilfunkunternehmens nur zehn Euro je Aktie bei einer Übernahme zahlen. Konzern-Gründer und -Chef Schmid, der rund 40 Prozent an Mobilcom hält, hatte 22 Euro je Anteilsschein gefordert. Nach Angaben der France Telecom haben die Gläubigerbanken eine Einigung über den Schuldenplan für die Büdelsdorfer erreicht. Die Unterzeichnung des Planes hänge nun von dem Rücktritt Gerhard Schmids sowie Kreditvereinbarungen mit den Zulieferern ab. Die Mobilcom-Aktie legte 7,7 Prozent auf 9,15 Euro zu.

Einen Teil der massiven Verluste des Vortages wettmachen konnte die Aktie von Süss Microtec, die 1,8 Prozent auf 17,94 Euro zulegte. Zuvor hatte die Investmentbank UBS Warburg die Papiere auf „strong buy“ von zuvor „buy“ nach oben gestuft, das Kursziel allerdings auf 30 von zuvor 46 Euro gesenkt.

Unter Druck standen nach einer herben Gewinnwarnung des US-Biotechunternehmens Genzyme auch die deutschen Biotech-Werte. Genzyme erwartet nun im laufenden Quartal nur noch einen Gewinn je Aktie von maximal 26 Cent und nicht mehr wie bislang prognostiziert von 35 Cent. Medigene gab 12,5 Prozent auf 4,92 Euro nach, für Qiagen ging es 6,1 Prozent auf 12,71 Euro nach unten, BB Biotech verlor 5,3 Prozent auf 43,05 Euro und Evotec OAI verbuchte ein Minus von 0,9 Prozent auf 5,55 Euro. Lion Bioscience legte nach anfänglichen Verlusten um 4,0 Prozent auf 4,64 Euro zu. Das Bioinformatikunternehmen hat mit einer US-Forschungsklinik einen Vertrag über die Lieferung von Software-Lizenzen und Dienstleistungen abgeschlossen. Details zum Volumen des Vertrages wurden nicht genannt.

Das angeschlagenen Medienunternehmen RTV Family Entertainment hat einen Überbrückungskredit von seinen Gläubigerbanken erhalten. Dieser reiche aus, um die in den nächsten Wochen anstehenden Verbindlichkeiten abzudecken, so das Unternehmen. Allerdings seien bis zum Jahresende noch vier Millionen Euro notwendig, um den weiteren Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Aktie legte 29 Prozent auf 0,36 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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