MobilCom unter Druck Nemax bleibt schwach
19.12.2002, 20:40 UhrAus den USA kam über Nacht eine Steilvorlage von Oracle und Palm, die mit guten Ergebnissen überraschten - dem Neuen Markt hilft das am Freitag allerdings nicht auf die Sprünge. IDS Scheer profitiert derweil von einem Großauftrag. Der Nemax 50 fiel 3,1 Prozent auf 370 Zähler, für den Nemax All Share geht es 2,6 Prozent auf 414 Punkte nach unten.
Der weltweit zweitgrößte Softwarehersteller Oracle hat in seinem zweiten Geschäftsquartal mit einem Gewinn von 10 Cent je Aktie die Erwartungen der Analysten um 2 Cent übertroffen. Für das dritte Quartal prognostizierte der SAP-Konkurrent zudem einen Gewinn im Rahmen der derzeitigen Markterwartungen.
Der weltgrößte Taschen-Computer-Hersteller Palm hat im abgelaufenen Quartal einen Überschuss ohne Sonderposten von 19 Cent je Aktie erwirtschaftet und ist damit überraschend in die Gewinnzone zurückgekehrt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Fehlbetrag von 15 Cent je Aktie gerechnet.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) will ihre Untersuchung wegen des Verdachts auf Insiderhandel mit MobilCom-Aktien bis Ende Januar 2003 abschließen. Die formelle Untersuchung laufe noch, sagte eine Behördensprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Die Ermittlungen seien breit angelegt und richteten sich nicht gegen einen bestimmten Personenkreis. Die Aufsichtsbehörde untersucht Aktienverkäufe unmittelbar vor einer Pflichtmitteilung am 21. März dieses Jahres. MobilCom hatte an dem Tag seine Zahlen für das Gesamtjahr 2001 bekannt geben, die unter den Erwartungen lagen. Die MobilCom-Aktie verlor 11,3 Prozent auf 3,06 Dollar.
Mit einem Großauftrag glänzen kann IDS Scheer. Die INA Schaeffler Gruppe hat den IT-Dienstleister als weltweiten Beratungspartner für die Konzeption und Einführung einer internationalen einheitlichen Prozessstruktur ausgewählt. Das Auftragsvolumen liege in zweistelliger Millionenhöhe, so IDS weiter. Die Aktie verlor 2,2 Prozent auf 5 Euro.
Der Laserhersteller Lambda Physik sieht auch im fast beendeten ersten Quartal des Geschäftsjahres 2002/3 noch keine positiven Geschäftsimpulse. Es sei davon auszugehen, dass das laufende Geschäftsjahr ähnlich wie das vergangene verlaufen werde, so Firmenchef Dirk Basting am Donnerstag. Die Aktie verlor 3,5 Prozent auf 5,45 Euro.
Ein ehemaliger Manager von Kleindienst Datentechnik will über ein nicht mit dem Vorstand abgestimmtes Übernahmeangebot seinen Ex-Arbeitgeber kaufen. Seine Offerte trieb am Mittwoch vorübergehend den Kurs der Aktie um 150 Prozent nach oben. Hubert Kunzmann, nach eigenen Angaben bis zum April 2002 Geschäftsführer der Kleindienst-Tochterfirma Solutions, kündigte an, er werde über die dafür gegründete Mikonos Vermögensverwaltung bis Mitte Januar ein Angebot von 6,95 Euro je Aktie für Kleindienst abgeben und wolle die Kontrolle über das Unternehmen erlangen.Mit Vorstand und Großaktionären habe er noch nicht gesprochen, wolle sie aber noch schriftlich informieren. Er besitze derzeit keine Aktien von Kleindienst. Am Donnerstag war die Euphorie über das mögliche Angebot schon wieder verpflogen und die Aktie brach 35 Prozent auf 3,74 Euro ein.
Der Ingenieur-Dienstleister Bertrandt ist trotz Flaute in der Autobranche weiter auf Wachstumskurs. Der Gewinn kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4 Prozent auf 8,6 Millionen Euro, der Umsatz legte 7 Prozent zu. Nun will sich das Unternehmen auch langsam an den US-Markt herantasten. Die Aktie schloss unverändert bei 16 Euro.
GeneScan verabschiedet sich aus dem Neuen Markt. Der Biotechdienstleister will aus Kostengründen und wegen des schwierigen Marktumfelds zum Jahresende in den Geregelten Markt zu wechseln. Die Aktie verbuchte ein Plus von knapp 10 Prozent auf 0,78 Euro.
Quelle: ntv.de