Nervenspiel bei MobilCom Nemax gibt nach
05.11.2002, 20:20 UhrDer Handel am Neuen Markt wurde am Dienstag durch den "Fall MobilCom" überschattet. Das Schicksal des Mobilfunk-Anbieters hängt am seidenen Faden. In Kürze soll sich die Zukunft entscheiden, hieß es aus verhandlungsnahen Kreisen. Zudem galt es Unternehmensdaten von Pfeiffer Vacuum, Morphosys und Steag Hamatech zu verarbeiten.
Der Nemax50 verbucht ein Minus von 1,7 Prozent auf 453 Zähler. Der NemaxAllShare gab 1,1 Prozent auf 495 Punkte nach.
Die Hängeparty bei MobilCom geht weiter. Nach Informationen aus verhandlungsnahen Kreisen wird sich das Schicksal des hoch verschuldeten Mobilfunk-Anbieters innerhalb der kommenden 48 Stunden entscheiden. Zuvor hatte Firmengründer und Großaktionär Gerhard Schmid eine Frist zur Unterzeichnung eines Treuhändervertrages für seine Anteile verstreichen lassen. Schmids Zustimmung gilt als Voraussetzung für die Umsetzung des von der Bundesregierung, Gläubigerbanken und dem Großaktionär France Telecom geschnürten Rettungspakets. Die MobilCom-Aktie verlor 15 Prozent auf 4,39 Euro.
Das Biotechnologieunternehmen Morphosys hat mit drastisch gestiegenen Verlusten zu kämpfen. In den ersten neun Monaten stieg der Fehlbetrag von 3,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 15,2 Mio. Euro. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und sonstige Abschreibungen haben sich von 0,9 auf 1,1 Mio Euro erhöht. Die Aktie verlor knapp 10 Prozent auf 10 Euro.
Tagesgewinner war der Softwareanbieter Valor Computerized Systems. Die Aktie verbuchte ein Plus von 33 Prozent auf 1,16 Euro. Das Unternehmen hat im dritten Quartal sein Ergebnis deutlich steigern können.
Zu den Gewinnern zählte auch der Netzwerk-Ausrüster Adva Optical , der seinen operativen Quartalsgewinn über die Erwartungen steigern konnten. Von Juli bis September stieg dieser auf 1,6 Mio Euro nach minus 0,6 Euro im Vorjahr. Die Aktie legt 3,3 Prozent auf 1,98 Euro zu.
Singulus Technologies steht nach den starken Gewinnen vom Vortag auf der Verkaufsliste. Der Wert schloss mit einem Minus von 4,2 Prozent bei 18,21 Euro. Konkurrent Steag Hamatech musste ebenfalls Abschläge hinnehmen, obwohl der Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Speichermedien einen operativen Gewinn für die ersten neun Monate des Jahres ausweisen konnte. Die Aktie gab 7,3 Prozent auf 3,54 Euro nach.
Der Vakuumpumpenhersteller Pfeiffer Vacuum hat nach schwachen dritten Quartal und der weiterhin zögerlichen Investitionsbereitschaft großer Kunden seine Umsatzplanung für das Gesamtjahr erneut gesenkt. Erst 2003 werde wieder ein moderates Wachstum erwartet. Die Pfeiffer-Aktie gab 0,3 Prozent auf 20,10 Euro nach.
Quelle: ntv.de