Mobilcom-Rettung zieht sich Nemax legte zu
12.11.2002, 20:25 UhrTrotz beunruhigender Nachrichten aus Bagdad konnte der Neue Markt kräftig zulegen. Der Nemax All Share schloss 2,7 Prozent fester bei 471 Zählern, der Nemax 50 kletterte um 3,5 Prozent auf 425 Punkte.
Saddam werde wohl machen, was er will, kommentierte ein Händler die Entscheidung des irakischen Parlamentes, dem Präsidenten Saddam Hussein in der Frage der UN-Resolution das letzte Wort zu überlassen "Jeder hat Angst vor einem Krieg", fügte er hinzu. Angesichts der flauen Konjunktur biete ein Krieg gegen den Irak zu viele Unsicherheitsfaktoren.
Die Krise bei Mobilcom zieht sich weiter hin. Ein schon fast liebgewonnenes Detail in diesem Drama: Die tägliche Liquiditätsmeldung. Auch am Dienstag wird der finanziell angeschlagene Mobilfunkanbieter keine Insolvenz anmelden. Bereits seit Wochen erwarten Branchenkreise, dass dem von einer Soforthilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zehrenden Unternehmen das Geld ausgeht.
Mobilcom laviert am Rande einer Pleite, weil sich Großaktionär Gerhard Schmid bislang nicht mit der Bundesregierung über die Treuhänderschaft für seine Aktien einigen konnte. Dies ist aber die Vorrausetzung für die Inkraftsetzung eines bereits ausgehandelten Finanzpakets. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) lehnte am Dienstag erneut die ihm von Schmid angetragene Vermittlerrolle in den Verhandlungen ab und forderte den Mobilcom-Gründer stattdessen zu einem Kompromiss auf. Am Markt war man das Warten auf eine Wende bei Mobilcom leid, die Aktie fiel um weitere 17,0 Prozent auf 3,46 Euro.
Der Chipbroker CE Consumer Electronics kämpft sich aus der Verlustzone hervor. Im dritten Quartal verringerte sich der Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich von 2,2 auf 1,4 Millionen Euro. Wegen hoher Abschreibungen in der ersten Jahreshälfte betrug der Verlust vor Steuern und Zinsen in den ersten neun Monaten fast 54 Millionen Euro. Der Umsatz brach im dritten Quartal von 92,5 auf 69,7 Millionen Euro ein. An der Börse wurde der verringerte Quartalsverlust mit einem Plus von 21,6 Prozent auf 3,10 Euro gefeiert.
GPC Biotech hat im dritten Quartal 2002 zwar mehr Umsatz gemacht, gleichzeitig ist aber auch der Verlust gestiegen. Wie das Unternehmen mitteilte, erhöhte sich der Verlust vor Steuern und Zinsen von 8,8 Millionen im Vorjahr auf 9,0 Millionen Euro. Der Umsatz stieg von 3,5 Millionen auf 5,1 Millionen Euro. GPC bezifferte den Liquiditätsbestand zum Ende des dritten Quartals mit 120 Millionen Euro. Im bisherigen Jahresverlauf habe der Mittelabfluss 22 Millionen Euro netto betragen, hieß es. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen den bisherigen positiven Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach erwartet GPC für 2002 einen Umsatz von 21 Millionen Euro und einen Verlust von 30 bis 35 Millionen Euro. Der positive Ausblick wog stärker als der höhere Verlust, die Aktie stieg um 14,4 Prozent auf 3,18 Euro.
Hoffnungen über ein Zusammengehen mit Online-Tochter der Commerzbank, Comdirect, ließen die Aktien der DAB Bank um 4,8 Prozent auf 3,25 Euro steigen. Die Commerzbank hat ihr anhaltendes Interesse an der mehrheitlich zur HypoVereinsbank gehörenden Direktbank bekräftigt. Auch für Comdirect ging es nach oben: 2,0 Prozent auf 3,52 Euro.
Quelle: ntv.de