Sagt DAB ade? Nemax schrumpft
20.05.2002, 20:20 UhrDie Wachstumswerte sind am Pfingstmontag geschrumpft. Grund war der schwache Index der US-Frühindikatoren. Feiertagsbedingt blieben die Umsätze auf sehr niedrigem Niveau. Die DAB Bank denkt über einen Rückzug vom Nemax nach.
Der Nemax All Share verlor 0,3 Prozent auf 894 Zähler, der Nemax50 büßte 1,7 Prozent ein auf 854 Zähler.
Das Wirtschaftsforschungs- Institut Conference Board hatte am Nachmittag in den USA mitteilte, der Index der US-Frühindikatoren sei im April um 0,4 Prozent auf 111,7 Zähler zurückgegangen. Analysten hatten mit einem Rückgang um nur 0,2 Prozent gerechnet. Nach Bekanntgabe dieser Zahlen gaben die US-Börsen nach und bauten ihre Verluste im Handelsverlauf weiter aus. Händler begründeten diese negative Tendenz neben den Konjunkturdaten auch mit Gewinnmitnahmen nach den starken Zugewinnen der vergangenen Woche sowie mit neuen Sorgen um Terroranschläge in den USA.
Der Online-Broker DAB Bank erwägt einen Rückzug aus dem deutschen Wachstumssegment. Dies sagte DAB-Vorstandschef Matthias Kröner in einem Zeitungsinterview. Nach den jüngsten Entwicklungen an der Wachstumsbörse müsse man sich fragen, welchen Sinn eine Notiz habe. Schwarze Zahlen wird die DAB Bank nach Aussagen Kröners erst 2003 schreiben. Für 2002 sei weiter mit Verlusten zu rechnen. Die Aktie fiel um 7,4 Prozent auf 7,59 Euro.
Im Blickpunkt der Anleger stand am Montag vor allem die Aktie von Qiagen, die ab Montag als erstes nicht-amerikanisches Unternehmen im Biotechnologie-Index der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt wird. Da der Nasdaq-Biotech-Index als Stimmungsindikator für die Branche gelte, sei die Aufnahme eine große Chance für Qiagen, so eine Sprecherin des Nemax 50-Schwergewichts. Auf dem Frankfurter Parkett legte das Papier 0,5 Prozent zu auf 17,35 Euro.
Über weite Strecken größter Gewinner im Nemax All Share war die Aktie von Prout. Die Gewinne schrumpften zwar wieder, am Ende blieb aber immer noch ein stolzes Plus von 13,3 Prozent auf 1,28 Euro. Für den Nemax 50-Wert Broadvision ging es dagegen 8,3 Prozent auf genau 1 Euro nach unten. Nachrichten lagen aus beiden Unternehmen nicht vor.
T-Online legten 0,3 Prozent zu auf 11,08 Euro, nachdem das Papier zunächst im Minus notiert hatte. Das Internet-Portal wiill in dieser Woche seine Zahlen für das erste Quartal bekannt geben. Analysten rechnen durchschnittlich mit einem Verlust von 101,1 Millionen Euro bei der Telekom-Tochter. Der Umsatz soll den Prognosen zufolge bei 345,5 Millionen Euro liegen.
Quelle: ntv.de