Nach den Verlusten Neuer Markt erholt sich
17.01.2002, 20:10 UhrAm Neuen Markt können die Anleger erst einmal aufatmen - nach den Verlusten der vergangenen Tage legten die Wachstumswerte deutlich zu. Grund sind gute Unternehmensdaten aus den USA. Der Nemax 50 stieg 3,5 Prozent auf 1.180 Punkte, der Nemax All Share verbesserte sich um 2,5 Prozent auf 1.130 Zähler.
Mit Apple, Compaq, AMD und Yahoo legten am Mittwochabend nach Börsenschluss gleich vier der großen US-High-Tech-Konzerne ihre Karten auf den Tisch - und alle vier konnten die Erwartungen von Analysten erfüllen oder sogar übertreffen. Von Yahoo gab es dazu noch einen positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2002.
An der guten Stimmung konnten auch die neuesten Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt nichts ändern. Die Deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes im letzten Vierteljahr 2001 leicht geschrumpft. Sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal sei mit einer "negativen Null " zu rechnen, so Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Bereits im dritten Quartal war die wirtschaftliche Gesamtleistung mit einem Minus von 0,1 Prozent rückläufig gewesen.
Zu den Gewinnern gehörten denn auch die Verlierer des Vortages. Die Halbleiter-Werte, die am Mittwoch stark unter dem schwachen Ausblick von Intel gelitten hatten, konnten kräftig Boden zurück gewinnen. Der Chip-Broker ACG schloss mit 7,3 Prozent bei 7,46 Euro im Plus, der Konkurrent CE Consumer Electronics verbuchte einen Aufschlag von 6,1 Prozent auf 8,39 Euro. Der Halbleiter-Hersteller Dialog Semiconductor verbesserte sich um 6,5 Prozent auf 6,49 Euro.
Der Online-Broker Consors hat im vierten Quartal eigenen Angaben zufolge mehr als 10.000 Neukunden gewonnen. Die Anzahl der Trades sei zudem in den vergangenen drei Monaten um 24 Prozent auf 1,7 Millionen angestiegen, so das Unternehmen weiter. Das Einlagevolumen fiel bis zum Jahresende 2001 allerdings auf 7,17 Mrd. Euro nach 9,14 Mrd. Euro Ende 2000. Um noch 2002 aus den roten Zahlen zu kommen, braucht Consors nach eigenen Worten jedoch weitere 45.000 Kunden. Die Aktie legte 5,2 Prozent auf 10,85 Euro zu.
Die österreichische Beko-Holding hat über 420.000 Aktien des Call-Center-Betreibers Camelot gekauft und hält damit mehr als fünf Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Camelot war erst im November mehrheitlich an den Konkurrenten CLC verkauft worden. Die Camelot-Aktie stieg 21,4 Prozent auf 1,02 Euro, für Beko ging es 3,5 Prozent auf 7,45 Euro nach oben.
Nach der erfolgreichen Mehrheitsübernahme des TV-Produzenten Brainpool will Viva die verbleibenden Brainpool-Aktionäre aus dem Unternehmen drängen. Dieser so genannte "Squeeze Out" ist seit Beginn dieses Jahres gestattet, wenn die übernehmende Gesellschaft mehr als 95 Prozent des Zielunternehmens erworben hat. Nach dem Willen von Viva sollen die Maßnahmen wahrscheinlich bis Ende Juli 2002 beendet sein. Viva gab leicht um 0,3 Prozent auf 9,08 Euro nach.
Quelle: ntv.de