Marktberichte

Intershop warnt mal wieder Neuer Markt im Keller

Der gebeutelte Neue Markt ließ sich zwar am Morgen von den guten Vorgaben aus den USA mitreißen, am Nachmittag ging es dann aber wieder auf den angestammten Platz in der Verlustzone. Der Nemax50 rutschte um 0,7 Prozent auf 338 Zähler ins Minus, der Nemax All Share verlor ebenfalls 0,7 Prozent auf 384 Punkte.

Gute Nachrichten gab es aus Österreich. Der österreichische Notebook-Hersteller Gericom hat im dritten Quartal Umsatz und Auftragsbestand gesteigert. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde in den Monaten Juli bis September 2002 ein vorläufiger Umsatz von rund 125 Mio. Euro erzielt. Dies entspreche im Jahresvergleich einem Plus von rund zwölf Prozent. Der Auftragsbestand habe zum 30.September rund 95,2 Mio. Euro betragen, das seien rund 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Die endgültige Umsatz- und Ertragszahlen für das dritte Quartal sollen am 14. November bekannt gegeben werden. Am Markt erfreut man sich aber schon an den vorläufigen Zahlen, die Aktie stieg um 16,6 Prozent auf 8,63 Euro.

Weniger Erfreuliches kam dagegen von dem Internetsoftwarehersteller Intershop. Das Jenaer Unternehmen hat aufgrund von Auftragsrückgängen die Umsatzprognose für das dritte Quartal reduziert. Statt mit 12,1 Mio. Euro rechnet Intershop nur noch mit neun Mio. Euro. Auf Grund der weltweiten konjunkturellen Schwäche würden die Unternehmen ihre Investitionen weiter in die Zukunft verschieben, erklärte Intershop-Chef Stephan Schambach. Er hoffe auf das vierte Quartal. Solange wollen die Anleger aber offensichtlich nicht warten, sie ließen die Aktie mit 7,7 Prozent auf 0,36 Euro ins Minus rutschen.

Nach dem tiefen Fall der einstigen Stars am Neuen Markt Infomatec , ComROAD und EM.TV ist in den nächsten Monaten die Justiz am Zug. Die Ex-Vorstände aller drei Gesellschaften müssen sich wegen Insiderhandels, Kursbetrugs oder unrichtiger Pflichtmitteilungen vor Gericht verantworten. Ob dadurch auch die Chancen der gebeutelten Kleinanleger auf Schadensausgleich steigen, ist derzeit aber nicht absehbar. Vielmehr erhielten die Hoffnungen der Kleinaktionäre durch das jüngste Urteil des Oberlandesgerichts Augsburg einen herben Dämpfer. Die Richter wiesen bekanntlich die Schadenersatzklage eines Aktionärs gegen die früheren Infomatec-Vorstände Alexander Häfele und Gerhard Harlos zurück. Nunmehr muss der Anleger auf die Revision vor dem Bundesgerichtshof hoffen

Quelle: ntv.de

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