Was kümmert uns die Eurozone? Nikkei auf Verliererseite
09.10.2012, 08:59 Uhr
Hin und her: IWF sorgt für Missstimmung unter den Anlegern.
(Foto: picture alliance / dpa)
An den asiatischen Aktienmärkten verunsichert der neueste ökonomische Ausblick des IWF die Anleger. Die Leitbörsen geben ab. In Tokio trifft die Verunsicherung zudem auf die Auswirkungen des japanischen Inselstreits mit China.
Die Furcht vor globalen Wachstumseinbrüchen hat die asiatischen Börsen am Dienstag ins Minus gedrückt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumsprognosen auf breiter Front und trübte damit die Stimmung. Auch die Erwartung schwacher Quartalsergebnisse von Unternehmen aus den USA und Japan lastete auf den Aktien.
In Tokio ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 8769 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index gab um 1,3 Prozent nach auf 727 Punkte. Auch an den übrigen asiatischen Märkten dominierten die negativen Vorzeichen. Die Börse in Taiwan tendierte mit 0,3 Prozent im Minus, in Singapur gaben die Werte 0,1 Prozent nach. Gegen den Trend tendierte der Aktienmarkt in Hongkong mit einem Plus von 1,2 Prozent.
Der IWF hatte auch die Wachstumsprognose für China, die größte Volkswirtschaft Asiens, gesenkt. Für die Weltwirtschaft kappte er die Prognose für dieses Jahr auf nur noch 3,3 und das nächste Jahr auf 3,6 Prozent. Gleichzeitig warnte der IWF die USA und Europa, dass die dortigen wirtschaftlichen Probleme die weltweite konjunkturelle Abkühlung weiter in die Länge ziehen könnten.
Spannung vor Alcoa
Mit Sorge blickten die Anleger auch auf die Berichtssaison in den USA, die am Dienstag beginnt, und auf Quartalsergebnisse aus Asien, denen schon zahlreiche Gewinnwarnungen vorausgegangen waren.
Bei den Einzelwerten standen Autokonzerne im Fokus. So verzeichneten Nissan Motor und Suzuki Motor im September einen deutlichen Absatzrückgang in China, weil chinesische Kunden japanische Automarken wegen des Streits um eine unbewohnte Inselgruppe boykottierten. An der Börse verloren die Aktien der beiden Unternehmen 1,9 beziehungsweise 2,1 Prozent an Wert.
Die Papiere von Mizuho Financial Group verloren 2,3 Prozent, nachdem das Bankhaus am Freitag für das abgelaufene Geschäftsquartal eine milliardenschwere Abschreibung angekündigt hatte. Am Montag hatte die japanische Börse geschlossen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ