Marktberichte

Enttäuschung über Abe-Rede Nikkei baut Verluste aus

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe nennt weitere Details des Wachstumsprogramm.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe nennt weitere Details des Wachstumsprogramm.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Aktienmarkt erlebt einen neuerlichen Kurseinbruch. Die Anleger reagieren damit auf die Wachstumsstrategie von Ministerpräsident Abe. Händler verweisen zudem auf die Verunsicherung über den weiteren geldpolitischen Kurs in den USA.

Der Aktienmarkt in Tokio ist nach einer mit Enttäuschung aufgefassten Rede des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe um fast vier Prozent eingebrochen. Auch an den übrigen Börsen in Fernost ging es bergab.

Anleger sorgten sich vor einem baldigen Ende der lockeren Geldpolitik in den USA. Zudem herrschte Ungewissheit wegen des am Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktberichts. Dessen Ergebnis wird entscheidend in die Konjunkturbewertung der US-Notenbank einfließen. "Die Sorge vor einem Ende der Fed-Impulse lässt die asiatischen Aktien sinken, weil Angst herrscht, dass das viele hier investierte Geld abfließen könnte; obwohl eine Erholung der US-Wirtschaft als positiv für die exportabhängigen asiatischen Länder gesehen werden sollte", sagte Hirokazu Yuihama von Daiwa Securities.

In Tokio fiel der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 3,8 Prozent auf 13.014 Punkte. Damit sank das Börsen-Barometer auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen. Trotz der Talfahrt liegt der Nikkei in diesem Jahr noch immer 26 Prozent im Plus; vor zwei Wochen lagen die Jahresgewinne allerdings noch bei mehr als 50 Prozent. Wegen des weltweit billigen Geldes hatten Märkte rund um den Globus zuletzt Rekordstände erklommen.

Ministerpräsident Abe kündigte in seiner Rede über die künftige Wachstumsstrategie eine Stärkung des Pro-Kopf-Einkommens sowie die Schaffung von Sonderwirtschafszonen an, um ausländische Technologiekonzerne, Arbeitskräfte und Fonds anzulocken. Abe hat es sich zum Ziel gesetzt, die Deflation und wirtschaftliche Stagnation zu beenden, mit der die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft seit Jahren kämpft. Anleger zeigten sich gleichwohl enttäuscht, weil Abe nichts Überraschendes ankündigte.

Auch der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans lag mehr als ein Prozent im Minus. Der Index fiel damit auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Monaten. Der Euro tendierte am Mittwoch im fernöstlichen Handel weitgehend unverändert zum Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete 1,3088 Dollar nach 1,3080 Dollar im späten US-Handel am Dienstag.

Quelle: ntv.de, rts

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