Marktberichte

Satte Gewinne in Tokio Nikkei beendet Rekordjahr

Der schwächere Yen hat im zu Ende gehenden Jahr für Kursgewinne in Tokio gesorgt.

Der schwächere Yen hat im zu Ende gehenden Jahr für Kursgewinne in Tokio gesorgt.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio blickt auf eine eindrucksvolle Rally zurück. In zu Ende gehenden Jahr legt der Leitindex Nikkei um mehr als 50 Prozent zu - was vor allem am schwächeren Yen liegt.

Die Börsen in Asien haben kurz vor Jahresende noch einmal leicht zugelegt. In Japan ging es dank eines schwächeren Yen erneut überproportional nach oben. Mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 16.291 Punkte setzte der Nikkei-Index den Schlusspunkt unter eine beeindruckende Rally. Seit Anfang 2013 hat der japanische Leitindex um rund 56 Prozent zugelegt, das ist das beste Ergebnis seit mehr als 40 Jahren. Damit hängte der Nikkei die Nachbarbörsen der Region weit ab. Auch die Börsen der Schwellenmärkte konnten da nicht mithalten.

Beflügelt wurden die Kurse in Tokio nicht nur am letzten Handelstag des Jahres vor allem von der schwächeren Landeswährung. Die den Yen schwächende Politik der Regierung unter Ministerpräsident Shinzo Abe und der japanischen Notenbank hat dazu beigetragen, die von Deflationssorgen geprägte Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern aufzuhellen.

Bei den Einzelwerten standen Exporttitel wie die Autobauer im Fokus, die im Ausland von der Yen-Schwäche profitieren. Die Aktien von Toyota verteuerten sich um 0,5 Prozent. Die Papiere des Rivalen Honda gewannen 0,7 Prozent. Der Kurs des Unterhaltungselektronikriesen Sony legte 2,3 Prozent zu. Auch Finanzwerte waren gefragt: Die Titel der Großbank Mizuho Financial stiegen um mehr als drei Prozent.

Als größter Gewinner im Gesamtjahr stach der Autobauer Mazda mit einem Kursplus von 213 Prozent heraus. Dahinter folgt der Telekom-Konzern Softbank, der Insidern zufolge an der amerikanischen Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US interessiert ist. Der Kurs legte 2013 um 193 Prozent zu.

Schwächerer Yen

Die Börse in Tokio bleibt über Neujahr vom 31. Dezember bis zum 3. Januar geschlossen. Der Handel wird am 6. Januar wieder aufgenommen. Analysten rechnen dann mit einer Fortsetzung der Rally. Zwar seien die Kursgewinne schon recht kräftig gewesen. Doch seien die Anleger weiter in Kauflaune und auch für 2014 optimistisch, sagte ein Händler.

Zum Jahresausklang am japanischen Finanzmarkt lag der US-Dollar bei 105,35 Yen nach 105,16 am Freitagabend in New York. Das Tages- und zugleich Jahreshoch lag mit 105,41 Yen nur knapp darüber. Grund für den zuletzt zum Yen wieder deutlicher zulegenden Greenback ist die Ankündigung der US-Notenbank, ihre Anleihekäufe einzuschränken, mithin die divergente Notenbankpolitik in den USA und Japan. "Der Dollar hat sich über der Marke von 105 Yen stabilisiert, was eine echte hohe Hürde war", sagte Währungsexperte Yuzo Sakai von Tokyo Forex & Ueda Harlow. Bis zur Wiederaufnahme des Handels in Tokio am 6. Januar könnte der Dollar auf über 106 Yen steigen, glaubt Sakai.

An den meisten Börsen in Asien wurde am Montag letztmals im Jahr 2013 gehandelt. Am Dienstag werden die Börsen in Australien, Hongkong und Singapur ihre Pforten nur für einen verkürzten Handelstag öffnen.

In China, wo sich die Indizes am Montag kaum bewegen und wo auch am Dienstag nochmals gehandelt wird, sieht die Lage dagegen ganz anders aus. Der Shanghai Composite verlor in diesem Jahr 7,3 Prozent und ist damit die Börse mit den größten Verlusten in der ganzen Region. Seit Wochen geht angesichts der gestiegenen Zinsen auf dem chinesischen Interbankenmarkt das Gespenst einer neuen Kreditklemme um. Wegen höheren Refinanzierungskosten drohen Kreditinstitute kaum an frisches Geld zu kommen.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen