Marktberichte

Dünner Handel Nikkei blendet Eurokrise aus

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Tokioter Börse legt erneut zu und erreicht dabei fast den höchsten Stand seit drei Monaten. Anlegerhoffen, dass trotz der ersten Ablehnung der Euro-Finanzminister doch noch eine Einigung über einen griechischen Schuldentausch zustande kommen wird.

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Die Aktienmärkte in Fernost haben sich am Dienstag trotz der anhaltenden Gespräche über eine stärkere Gläubigerbeteiligung an der Griechenland-Rettung gut behauptet. Börsianer hofften weiter auf eine Lösung. Die EU-Finanzminister forderten auf ihrem Treffen in Brüssel Zinsen für die Gläubiger von deutlich unter vier Prozent für neue griechische Staatsanleihen. Bisher galten vier Prozent für die Banken als Schmerzgrenze. Eine schnelle Einigung rückte damit in die Ferne. Der Forderungsverzicht der Gläubiger ist Voraussetzung für das zweite Hilfspaket der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds für Griechenland über 130 Mrd. Euro.            

Auch ein skeptischer Ausblick auf die Konjunktur durch die japanische Notenbank tat der Stimmung zunächst keinen Abbruch. Für das laufende Fiskaljahr bis Ende März sagte sie ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,4 Prozent voraus, nachdem sie bislang von einem geringen Wachstum ausgegangen war.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 8785 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 757 Punkte

Die meisten anderen asiatischen Aktienmärkte blieben wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen. In Australien schauten die Börsianer stärker auf die gemischten Signale aus Europa. Die S&P-Herabstufung mehrerer französischer Banken belastete den Markt, der am Ende auf Vortagesniveau aus dem Handel ging. 

Elpida-Aktie profitiert von Fusionsgerüchten

Im Fokus des Interesses in Japan standen die Titel des Chip-Herstellers Elpida Memory. Das Unternehmen führt einem Zeitungsbericht zufolge Fusionsgespräche mit dem US-Rivalen Micron Technology und der taiwanischen Nanya Technology. Die Zeitung "Yomiuri" berichtete, die Unternehmen wollten bald mit der Buchprüfung (Due Diligence) beginnen. Elpida-Aktien legten 4,6 Prozent zu.   

Auch viele Autowerte gehörten zu den Gewinnern. Die Titel von Toyota stiegen knapp 2,7 Prozent und markierten dabei den höchsten Stand seit fünf Monaten. Anleger betrachteten die Branche vor allem wegen der konjunkturellen Aufhellung in den USA wieder mit mehr Zuversicht, hieß es. Die Aktien von Nissan gewannen 0,6 Prozent.

Die festgefahrenen Verhandlungen über den Schuldentausch in Griechenland belasteten die Gemeinschaftswährung in Fernost. Nachdem der Euro am Vortag noch bei 1,3053 US-Dollar notierte - und damit so hoch wie seit fast drei Wochen nicht mehr, fiel er im asiatischen Handel auf 1,3007 US-Dollar. Neben den Griechen-Gesprächen sorgte ein Bericht über die Schwierigkeiten Portugals für weitere Unruhe. Demnach ist das Land der nächste Kandidat für eine Staatspleite. Zum Yen notierte der Euro bei 100,16 Yen, ein US-Dollar kostete 77,02 Yen.

Quelle: ntv.de, rts

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