Marktberichte

Moody's schockt nicht lange Nikkei dreht ins Plus

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Eurokrise bleibt auch Thema an den asiatischen Börsen. Grund ist die Herabstufung mehrerer Euroländer durch die US-Ratingagentur Moody's. Allerdings fällt die Reaktion nicht so drastisch aus, wie befürchtet. Der Nikkei rappelt sich im Handelsverlauf bereits wieder auf und schließt fester.

An den asiatischen Börsen geht die Angst vor der Eurokrise wieder um. Die drohende Herabstufung der Spitzenbonität Frankreichs, Großbritanniens und Österreichs durch die Ratingagentur Moody's lastete am Dienstag auf den Kursen. Eine Ausnahme blieb die Tokioter Börse, die von einer überraschenden geldpolitischen Lockerung der japanischen Notenbank profitierte und freundlich schloss.

Doch an den anderen Aktienmärkten in Fernost trat die Schuldenkrise in Europa wieder in den Vordergrund. "Den asiatischen Märkten ist klargeworden, dass es noch keine Lösung gibt, und das hat die Sorgen wegen der europäischen Probleme wiederbelebt", sagte Frances Cheung von Credit Agricole CIB in Hongkong. "Der negative Ausblick für Großbritannien hat seinen Teil dazu beigetragen. Bisher galt das Land als ziemlich immun, weil es nicht zur Euro-Zone gehört."

Weitere Bedingungen für Griechenland?

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Moody's versah neben Großbritannien auch die Top-Noten für Frankreich und Österreich mit einem negativen Ausblick. Die Kreditwürdigkeit von sechs weiteren Euro-Staaten stufte die Ratingagentur herab, darunter Italien und Spanien.   

Ferner erinnerten Marktexperten daran, dass Griechenland nach der Zustimmung des Parlaments zum Sparprogramm noch weitere Bedingungen zu erfüllen hat, um das zweite Hilfspaket zu bekommen. "Die Marktunsicherheit bleibt hoch", stellten die Analysten von Barclays Capital fest. "Es sind noch einige Schritte erforderlich um sicherzugehen, dass es nicht zu einem unkontrollierten Zahlungsausfall kommt."

Der MSCI-Index für Aktien aus der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans verlor 0,6 Prozent. Das britische Pfund fiel um 0,6 Prozent auf 1,5707 Dollar. Der Euro gab 0,2 Prozent auf 1,3166 Dollar nach.

In Tokio wurden die Anleger von einer geldpolitischen Lockerung der Bank von Japan überrascht. Diese kündigte im Kampf gegen die Deflation und den starken Yen an, ihre Anleihekäufe nochmals um knapp 100 Mrd. Euro aufzustocken und damit die Finanzierung von Staat und Unternehmen weiter zu erleichtern.  Dies drückte den Kurs des Yen um 0,5 Prozent auf 77,96 Yen und gab zugleich dem heimischen Aktienmarkt Auftrieb.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging 0,6 Prozent fester aus dem Handel mit 9052  Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 0,7 Prozent auf 787 Zähler. Händler bezeichneten die Kursreaktion als dürftig. "Ich weiß nicht, wie viel Überzeugung dahinter steht", sagte einer. Zu den Kursgewinnern zählten insbesondere Exportwerte. Toyota legten 1,8 Prozent zu, Canon 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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