Asien-Börsen uneinheitlich Nikkei fährt ins Rampenlicht
15.01.2014, 08:25 Uhr
Wie Honda auf der Detroit Auto Show lässt es auch die Tokioter Börse am Mittwoch so richtig krachen.
(Foto: REUTERS)
Ein schwacher Yen macht die exportlastige japanische Wirtschaft umso stärker. Den Beweis liefert wieder einmal der Aktienmarkt. Nach satten Vortagsverlusten klettern die Kurse deutlich. In China sieht das anders aus.
Dank positiver Vorgaben von der Wall Street hat sich die japanische Aktienbörse am Mittwoch von den Verlusten des Vortags erholt. Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte tendierte am Nachmittag (Ortszeit ) 2,1 Prozent fester bei 15.751 Punkten. Der breiter gefasste Topix legte 1,2 Prozent zu auf 1284 Zähler.
Der deutliche Anstieg in Tokio wurde aber auch von der Erholung des Dollars getragen, der nach etwas besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätzen für den Dezember am Vortag einen Satz nach oben macht. Aktuell notiert der Dollar bei 104,45 Yen, nach rund 103,50 Yen am Vortag. "Der Dollar könnte bis in die Region von 104,70 Yen steigen", sagt Yuji Sato, Devisen-Analyst bei der Credit Agricole. Doch ein Sprung über die Marke von 105 Yen, also das Niveau vor den US-Arbeitsmarktdaten, sei nicht zu erwarten. Der "Schreck über die schwachen Daten ist noch zu frisch", so der Analyst weiter.
Technik und Export
Bei den Einzelwerten in Tokio stand die Toshiba-Aktie im Fokus, die sich um 4,3 Prozent erhöht. Der französische Energiekonzern GDF Suez hat bestätigt, einen Teil seiner Beteiligung am britischen Nuklearunternehmen Nu Generation an Toshiba abzugeben. Damit erhöht sich der Toshiba-Anteil auf 60 Prozent.
Gesucht sind zudem Versicherungs- und Halbleiterwerte, nachdem an der Wall Street die großen Tech-Werte zulegen konnten. Für die Aktien von Dai-ichi Life Insurance ging es um 3,8 Prozent nach oben und die Titel von Tokyo Electron gewinnen 3,6 Prozent.
Gefragt waren nach den deutlichen Verlusten vom Dienstag vor allem Exportwerte wie Toyota und Sony.
Thailands Börse und die Unruhen
In Thailand wirkten sich die anhaltenden Proteste gegen die Regierung nun auch auf die Börse aus. Nach den Drohungen regierungskritischer Demonstranten hat die thailändische Börse Angestellte in ein Einkaufszentrum evakuiert. Wie die Stock Exchange of Thailand weiter mitteilte, läuft der Börsenhandel aber ungehindert weiter.
Zahlreiche Mitarbeiter würden aus Sicherheitsgründen von Zuhause aus arbeiten. Der Leitindex SET reagiert auf die Maßnahmen mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 1.292 Punkte.
Nächstes IPO in China
Gegen den Trend ging es in China um 0,5 Prozent nach unten. Hier belasteten die wieder stärker aufkommenden Bedenken hinsichtlich einer anstehenden Flut von Börsengängen das Sentiment. Diese sind nach einjähriger Pause seit Beginn des Jahres wieder erlaubt und dürften Liquidität absorbieren, die dann für bereits gehandelte Aktien fehlt.
Der Soßenhersteller Foshan Haitian Flavouring & Food, der zweite von insgesamt 52 erwarteten Börsengängen in diesem Jahr, will am 22. Januar den Ausgabepreis bekannt geben.
Positives aus Australien
Auch in Australien standen die Zeichen nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag auf Erholung. Der S&P/ASX-200 kletterte um 0,6 Prozent. Deutlichere Gewinne aus dem frühen Handel konnten aufgrund der negativen Entwicklung an der Börse in Shanghai allerdings nicht behauptet werden. "Die Investoren nehmen derzeit eine etwas neutralere Haltung ein", sagte Marktstratege Chris Weston von IG. Es gebe weiterhin Gründe für einen anhaltenden Optimismus, doch mit Blick auf das aktuelle Bewertungsniveau herrsche etwas Zurückhaltung.
Quelle: ntv.de, bad/rts