Marktberichte

Asien-Börsen fahren im roten Modus Starker Yen, schwacher Nikkei

Tiefrote Vorzeichen auch bei Toyota: In Detroit punktet der Hersteller auf der Motor Show, in Tokio bröckelt wegen des starken Yen der Aktienkurs.

Tiefrote Vorzeichen auch bei Toyota: In Detroit punktet der Hersteller auf der Motor Show, in Tokio bröckelt wegen des starken Yen der Aktienkurs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Tokioter Börse hat Nachholbedarf: Zum verspäteten Start in die Woche gibt es saftige Verluste. Der Grund ist der starke Yen. Die Ursache liegt aber in den USA. Chinas Börsen präsentieren sich uneinheitlich.

Belastet von schwachen US-Vorgaben geht es am Dienstag an den ostasiatischen Aktienmärkten überwiegend abwärts. Am stärksten erwischte es nach dem "Tag der Volljährigkeit" die Tokioter Börse. Der Leitindex Nikkei fiel am Dienstag auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Anlass der Verkäufe waren deutliche Kursgewinne des Yen in Folge des unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktberichtes vom Freitag.

Der Nikkei der 225 führenden Werte ging mit Verlusten von 3,1 Prozent auf 15.422 Punkte aus dem Handel und markierte damit ein Einmonatstief. Es war der größte Tagesverlust seit fünf Monaten. Der breiter gefasste Topix gab 2,3 Prozent nach auf 1269 Zähler. Auch in Südkorea, Singapur, Australien und Taiwan ging es nach unten. In Bangkok drohten Regierungsgegner, die Börse zu stürmen. Es wurden Notmaßnahmen ergriffen, um die Gebäude und die Handelssysteme zu sichern.

Arbeitsmarkt und Geldpolitik

"Die Daten vom US-Arbeitsmarkt sind so schlecht ausgefallen, dass eine negative Reaktion die logische Folge ist", so Analyst Toshiyuki Kanayama von Monex Market. "Der Verkaufsdruck dürfte allerdings keinen negativen Einfluss auf das insgesamt weiter positive Marktsentiment haben, sondern lediglich zu einer Konsolidierung nach dem starken Anstieg der vergangenen beiden Monate führen", so der Teilnehmer weiter.

Dazu kommt die negative Reaktion des Dollars auf die Daten, die den Yen, als vermeintlich sicheren Hafen, beflügelt. Aktuell notierte der Dollar bei 103,28 Yen, verglichen mit Ständen über 105 Yen vor der Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten am Freitag. Die Daten haben für Verunsicherung gesorgt, da es unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten gibt. Während ein Teil der Anleger in schwachen Daten ein Beleg für eine weiterhin lockere US-Geldpolitik sieht, zeigen sich andere Investoren enttäuscht nach den zuletzt überzeugenden Meldungen vom US-Arbeitsmarkt.

Suntory erfreut

Zu den meistgehandelten Aktien in Japan zählten Toyota, die 2,3 Prozent einbüßten. Auch andere Exportwerte wie Sony gaben deutlich nach.

Das Marktschwergewicht Softbank fiel um 3,1 Prozent. Gegen den Trend legten die Papiere des Spirituosenkonzerns Suntory 0,3 Prozent zu. Der japanische Konzern übernimmt für 16 Milliarden Dollar den US-Konkurrenten Beam.

Uneinheitliche China-Börsen

An der Börse in Shanghai kam es zu einer leichten Erholung von den Abgaben des Vortages. Der Shanghai-Composite legte um 0,4 Prozent auf 2018 Punkte zu. Analysten sprachen von Käufen oberhalb der Marke von 2000 Zählern. Mit Aufschlägen zeigten sich vor allem Bankenwerte. Hier stützten Erwartungen auf strukturelle Veränderungen im Sektor, hieß es.

In Hongkong ging es mit den Kursen nach anfänglichen Gewinnen abwärts. Hier belasteten Gewinnmitnahmen bei den Immobilienwerten. Der Hang-Seng-Index gibt um 0,5 Prozent nach.

Ebenfalls abwärts geht es am Aktienmarkt in Sydney. Der S&P/ASX-200 verzeichnete mit einem Abschlag von 1,5 Prozent den deutlichsten Fall seit dreieinhalb Monaten. "Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten eröffnen die Frage, ob die Fed eine weitere Reduzierung ihrer Anleihekäufe in Betracht zieht", so ein Händler. Dazu kamen die negativen US-Vorgaben. Vor allem die Bankenwerte zeigten sich unter Abgabedruck und verlieren bis zu 2 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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