Marktberichte

Gute Laune in Japan Nikkei feiert Yen-Schwäche

Der fallende Yen sorgt für großes Interesse: Fotografen von Nachrichtenagenturen liefern neues Material.

Der fallende Yen sorgt für großes Interesse: Fotografen von Nachrichtenagenturen liefern neues Material.

(Foto: REUTERS)

Der drastische Rückgang des Yen beschert dem japanischen Aktienmarkt satte Gewinne. Die Schwäche der heimischen Währung ist ein Segen für Japans Industrie, vor allem für den exportstarken Bereich. Andernorts wird das nicht mit starker Begeisterung aufgenommen.

Die Talfahrt des Yen hat zum Wochenschluss die japanischen Aktienmärkte beflügelt. Der Dollar stieg auf ein Vier-Jahres-Hoch von 101,19 Yen, während der Nikkei-Index auf den höchsten Stand seit Januar 2008 kletterte. Der Leitindex gewann 2,9 Prozent auf 14.607 Punkte, der breiter gefasste Topix legte 2,4 Prozent auf 1210 Zähler zu.

Zusätzlich stützten optimistische Aussagen von Unternehmensseite. So hat Suzuki einen starken Ausblick geliefert, was die Aktie um 7,5 Prozent nach oben trieb. Und Nikon haussierten sogar um 14,5 Prozent, nachdem der Kamerahersteller mitgeteilt hatte, der operative Gewinn werde die Prognosen hinter sich lassen.

Auch neue von der Bank of Japan publizierte Zahlen zur heimischen Wirtschaft stimmten positiv. So ist das Kreditvolumen der japanischen Banken im April um 2,1 Prozent zum Vorjahr gestiegen, das ist der stärkste Zuwachs seit Juli 2009. Dies wird als Zeichen gesehen, dass die lockere Geldpolitik im Verbund mit den steigenden Aktienkursen und dem fallenden Yen Früchte in der Realwirtschaft trägt.

Tagesgewinner waren die Aktien vieler Exportfirmen, denen der Rückgang der heimischen Währung besonders zugutekommen dürfte. Dies wiederum ließ Investoren um die Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft anderer asiatischer Länder bangen, was zu einem Rückgang der Börsenbarometer unter anderem in Südkorea führte – der zentrale Aktienindex gab in Seoul fast 1,8 Prozent nach. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte außerhalb Japans tendierte knapp 1 Prozent leichter.

Die Abwertung des Yen hatte sich beschleunigt, nachdem der Dollar nach unerwartet starken US-Arbeitsmarktdaten bereits am Donnerstag die 100-Yen-Marke durchbrochen hatte. "Auf diesen Moment haben viele Investoren gewartet", sagte Yutaka Miura von Mizuho Securities. "Das facht die Hoffnungen an, dass die Exporteure ihre Geschäftserwartungen nach oben schrauben."

Viele Firmen wie Toyota und Sony haben für ihre Prognosen einen Wechselkurs von 90 Yen zugrunde gelegt. Toyota-Aktien legten deshalb satte 5 Prozent zu, Sony-Papiere schafften ein Plus von 2,5 Prozent. Canon -Anteilsscheine wurden ebenfalls 2,5 Prozent höher gehandelt.

"Kurzfristige Investoren sind die wichtigsten Käufer", erklärte ein US-Fondsmanager. "Langfristige Anleger müssen den steilen Anstieg der jüngsten Zeit erst noch aufholen. Wenn Sie ebenfalls aggressiv kaufen, dürften die Exportwerte weiter steigen."

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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