Marktberichte

BoJ bleibt ultralocker, Tokios Börse die Ausnahme Nikkei fliegt weit ins Plus

Japan holt im Skispringen bei den Olympischen Spielen nach Silber durch Noriaki Kasai mit Team-Bronze die zweite Medaille bei den Männern.

Japan holt im Skispringen bei den Olympischen Spielen nach Silber durch Noriaki Kasai mit Team-Bronze die zweite Medaille bei den Männern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Satte Gewinne weisten Nikkei und Topix auf. Der Grund ist simpel - und hausgemacht. Vor allem Exportwerte ziehen an. In Australien schauen die Anleger auf die Rohstoffwerte.

Mit deutlichen Kursgewinnen präsentiert sich der japanische Aktienmarkt am Dienstag und hebt sich damit von den restlichen Fernost-Börsen ab. Händler verwiesen auf einen schwächeren Yen, weshalb Investoren wieder verstärkt auf Exportwerte setzten.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 3,1 Prozent höher bei 14.843 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 2,7 Prozent auf 1224 Zähler. Von dem günstigeren Yen-Kurs zum Dollar profitierten unter anderem die Exporteure Sony und Canon mit einem Anstieg von jeweils 1,8 Prozent. Auch der Halbleiterwert Kyocera profitierte und zog um 3,2 an. Der Kurs des Klimaanlagenbauers Daikin Industries verteuerte sich um 4,3 Prozent.

An anderen Börsen in Fernost war die Stimmung dagegen gedämpft. Viele Investoren nahmen Gewinne mit. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte ohne Japan  notierte leicht im Minus. Seit Anfang des Monats hat das Barometer allerdings fast sechs Prozent zugelegt, weil der Appetit der Investoren auf Aktien aus Schwellenländern zuletzt wieder gestiegen ist. In China verlor der Shanghai Composite 1,5 Prozent. Die Anleger reagierten damit auf die Entscheung dagegen gedämpft. Viele Investoren nahmen Gewinne mit.

Notenbank bleibt ultralocker

Gleichzeitig ließ die Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik unangetastet. Die Währungshüter bekannten sich einstimmig zu ihrem Versprechen, mit dem Kauf von Wertpapieren jährlich 60 Billionen bis 70 Billionen Yen (427 Milliarden bis 510 Milliarden Euro) in die Wirtschaft zu pumpen. Damit soll das Ziel erreicht werden, die Inflationsrate an die Marke von zwei Prozent zu bringen. Japan verfolgt eine sehr lockere Geldpolitik, weil sich das Land aus der Deflationsspirale befreien will, die jahrelang die Wirtschaft lähmte.

Die Notenbank beschloss zudem die Verlängerung von drei speziellen Kreditprogrammen um ein Jahr. Sie waren zwischen 2010 und 2012 aufgelegt worden, um die Kreditvergabe der Banken zu erleichtern. Die Programme wären Ende März ausgelaufen. Notenbankchef Haruhiko Kuroda wollte im Tagesverlauf die Entscheidungen der BOJ auf einer Pressekonferenz näher erläutern.

"Niemand hat wirklich etwas anderes von der Bank of Japan erwartet, aber dennoch ist die Erleichterung greifbar, dass die Zentralbank zwar an ihrem Programm festhält, aber nach den schwachen Wachstumsdaten des Vortages kein düsteres Konjunkturbild zeichnet", versuchte Marktstratege Tatsunori Kawai von kabu.com Securities die Stimmung am Aktienmarkt in Tokio einzufangen. Viele Marktteilnehmer hätten zudem nach den vergangenen schwachen Tagen an der Börse auf fallende Kurse gesetzt und seien nun auf dem falschen Fuß erwischt worden, ergänzte ein Händler.

BHP legt vor

Auch in Australien hat sich die Zentralbank zu Wort gemeldet. Die Reserve Bank of Australia plant mittelfristig keine Zinsänderung, wie aus den Protokollen der vergangenen Sitzung hervorgeht. Der Australische Dollar kletterte daraufhin auf 0,9042 US-Dollar nach Kursen um 0,9031 Dollar im späten US-Handel am Vorabend. Parallel legte auch der australische Aktienmarkt leicht zu - gestützt von positiven Geschäftszahlen des Bergbaugiganten BHP Billiton. Dieser überraschte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres positiv, das Nettoergebnis fiel besser als erwartet aus. Die Aktie legte um 2,3 Prozent zu.

Seven West Media gaben dagegen um 1,8 Prozent nach, obwohl das Unternehmen im abgelaufenen Halbjahr in die Gewinnzone zurückkehrte. Allerdings konnten sich Anleger nicht mit den sinkenden Umsätzen anfreunden. Coca-Cola Amatil sanken um 5,3 Prozent nach einem Gewinneinbruch des Getränkeherstellers um 83 Prozent.

In Hongkong, Singapur sowie Seoul bewegten sich die Kurse kaum. Lediglich in Schanghai kommt es zu etwas deutlicheren Gewinnmitnahmen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen