Marktberichte

Sony und die Geldpolitik Nikkei geht die Puste aus

Sony hebt Prognose an, die Tokioter Börse profitiert.

Sony hebt Prognose an, die Tokioter Börse profitiert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Japans Notenbank, die US-Konjunktur und Sony: Mehr braucht es nicht für einen spannenden letzten Handelstag der Woche an der Tokioter Börse. Die Kurse klettern, aber am Ende steht ein Minus.

(Hinweis: Am Montag, den 29. April, findet in Japan wegen des Showa-Tags und in Schanghai wegen des Tags der Arbeit kein Handel statt.)

Positive Wirtschaftsdaten aus den USA haben am Freitag die Aktienmärkte in Asien beflügelt. An der Leitbörse in Tokio hielten sich die Anleger allerdings am Tag der Notenbankentscheidung zurück. Die Bank of Japan bestätigte kurz vor Börsenschluss ihren expansiven geldpolitischen Kurs, mit dem sie die Folgen der hartnäckigen Deflation bekämpfen will.

Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verlor 0,3 Prozent auf 13.884 Punkte. Der breiter gefasste Topix büßte 1,0 Prozent auf 1161 Zähler ein. Auf Wochensicht legte der Nikkei aber um 4,26 Prozent und der Topix um 3,06 Prozent zu.

Der breitgefasste MSCI-Index für den asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Japans stagnierte auf Vortagesniveau. Der Leitindex der Hongkonger Börse HSI stieg zeitweise um 1 Prozent und erreichte ihren höchsten Stand seit Mitte März. Die Aktienmärkte in Festlandchina schlossen vor den verlängerten Feiertage zum 1. Mai im Minus.

Allgemin hielten sich die Investoren auch wegen der bevorstehenden Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal zurück. "Viele Investoren dürften lieber abwarten, bevor sie weiter kaufen", sagte Marktanalyst Masayuki Doshida von Rakuten Securities.   

Geldpolitik bleibt locker

Japans Notenbank bestätigte indes ihren expansiven geldpolitischen Kurs. Nach der aufsehenerregenden Zinsentscheidung vom 4. April hielten sich die Währungshüter allerdings zurück und leiteten keine neuen Maßnahmen ein. Einstimmig bekräftigten die Notenbanker in Tokio ihr Ziel, künftig die Geldbasis aufzublähen, um die Preise anzutreiben. Japan hat seit Jahren mit den Folgen einer Deflation - also einer Abwärtsspirale von Preisen, Löhnen und Nachfrage - zu kämpfen. Es ist erklärtes Ziel der Notenbank, eine Teuerungsrate von zwei Prozent zu erreichen. Im Tagesverlauf sollten noch Daten zum künftigen Wirtschaftswachstum veröffentlicht werden.

Wie schwer der Kampf gegen die Deflation ist, zeigen neueste Regierungsdaten. Demnach gehen die Preise derzeit weiter nach unten. So gab es im März mit einem Minus der Kernrate von 0,5 den fünften Rückgang in Folge. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang von 0,4 Prozent gerechnet.

Sony-Aktien legten 0,3 Prozent zu, nachdem der Elektronikkonzern seine Gewinnschätzung für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr wegen Sondererträgen deutlich angehoben hatte. Der Kurs von Advantest brach dagegen rund 8 Prozent ein. Der Chipausrüster hatte einen unerwartet schwachen Gewinn vorgelegt.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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