Marktberichte

Banken-Titel gewinnen Nikkei im Aufwind

Die asiatischen Aktienmärkte reagieren mit Erleichterung auf den Kompromiss zur Lösung der US-Schuldenkrise. "Die Gewinne von heute dürften aber nur Ausdruck einer vorübergehenden Erleichterung sein und nicht eines soliden Vertrauens, dass alle negativen Elemente der US-Wirtschaft eingepreist wurden", gibt ein Händler zu bedenken.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio ist angesichts der Einigung im US-Schuldenstreit mit Gewinnen in die Woche gestartet. Vor allem Bankenwerte und Zykliker waren gesucht. Der Nikkei kletterte um 1,3 Prozent auf 9965 Punkte, während der breiter aufgestellte Topix 1,3 Prozent auf 852 Zähler zulegte.

"Es ist jedoch noch unklar, wie die Rating-Agenturen auf die Einigung reagieren werden", sagte ein Analyst von Mito Securities und fügte hinzu, dass sich das Augenmerk der Anleger schon bald wieder auf die konjunkturellen Probleme der USA richten könnte. "Sobald der erste Enthusiasmus abgeebbt ist, könnten die schlechter als erwartet ausgefallenen BIP-Daten wieder in den Blick geraten."

"Die Bemerkungen von Obama sind vermutlich ausreichend, um den Nikkei die Verluste der vergangenen Tag wettmachen zu lassen", sagte ein Händler von SMBC Nikko Securities. "Die Gewinne von heute dürften aber nur Ausdruck einer vorübergehenden Erleichterung sein und nicht eines soliden Vertrauens, dass alle negativen Elemente der US-Wirtschaft eingepreist wurden."

Banken im Fokus

Insgesamt war das Handelsaufkommen in Tokio moderat. Papiere von Banken mit starken Engagements in US-Anleihen profitierten indes von der Einigung in den USA. Daneben stützten solide Erstquartalszahlen aus dem Sektor. Mitsubishi UFJ FG verteuerten sich um 4,1 Prozent, Sumitomo Mitsui FG stiegen um 3,6 Prozent und Mizuho FG um 2,4 Prozent.

Honda zogen um 1,5 Prozent an, gestützt von positiven Erwartungen für die Geschäfte des Autobauers im ersten Quartal. Honda hat am Berichtstag nach der Schlussglocke Zahlen vorgelegt. "Das Unternehmen ist bekannt für einen tendenziell konservativen Ausblick", kommentierte ein Analyst von Chibagin Asset Management mit Blick auf ein positives Überraschungspotenzial des Honda-Zahlenwerks. Daneben profitierte die Aktie offenbar von Meldungen, Honda wolle einen neuen Produktionsstandort in Mexiko eröffnen.

Die Papiere von Denso stiegen um 2,9 Prozent, obwohl der Automobilzulieferer im Verlauf für das erste Quartal einen kräftigen Gewinnrückgang hatte. Händler betonten aber, dass sich die Geschäfte schneller von dem Erdbeben im März erholt hätten, als zuvor angenommen.

Mazda im Minus

Bei den Einzelwerten stach auch der Industrieroboter-Hersteller Fanuc hervor. Die Aktien legten um rund 4,6 Prozent zu, nachdem es in einem Medienbericht geheißen hatte, das Unternehmen erwarte einen Rekordgewinn für sein im September zu Ende gehendes erstes Geschäftshalbjahr.

Mitsubishi Electric kletterten um 3 Prozent, nachdem das Unternehmen den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben hatte. Showa Shell Sekiyu hatte hingegen einen negativen Ausblick für das Solargeschäft abgegeben, die Aktie fiel um 5 Prozent. Angesichts schwacher Ergebnisse für das erste Quartal sanken Seiko Epson um 2,2 Prozent.

Schlechter als der Gesamtmarkt entwickelten sich auch Mazda Motor mit einem Plus von 0,5 Prozent. Der Autobauer hatte wegen dem festen Yen und erdbebenbedingten Produktionsunterbrechungen für das erste Quartal einen höheren Verlust ausgewiesen als erwartet.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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