Marktberichte

Asiens Börsen legen zu Nikkei im Höhenflug

Die Aktienmärkte in Fernost verbuchen Gewinne. Gestützt werden die asiatischen Börsen durch gute Vorgaben von der Wall Street in New York.

Auch in China stiegen die Kurse.

Auch in China stiegen die Kurse.

(Foto: REUTERS)

In Tokio setzte der Markt zum Höhenflug an, nachdem die japanische Notenbank eine Dringlichkeitssitzung einberief. Anleger hoffen, die Notenbank werde eine Politik zur Stützung der Wirtschaft beschließen.

Analysten zufolge kam es ansonsten aber zu keinen neuen Entwicklungen, die die Kurse weiter nach oben hätten treiben können. Daher legten viele Investoren zunächst eine Verschnaufpause ein. Sorgen über die Schulden in Dubai konnten sie jedoch nicht gänzlich abschütteln. Der Yen geriet nach der Ankündigung der BOJ-Sitzung unter Druck.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging in Tokio 2,4 Prozent höher bei 9572 Zählern aus dem Handel, seinem höchsten Schlussstand seit knapp zwei Wochen. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 2,1 Prozent auf 857 Punkte. Die Börsen in Südkorea, Hongkong, Taiwan und Shanghai und Singapur verzeichneten ebenfalls Gewinne.

"Falls sich die Zentralbank zu einer quantitativen Lockerung der Geldpolitik entschließt, dann wäre das eine Maßnahme gegen die Deflation", sagte der Stratege Soichiro Monji von Daiwa SB Investments. "Aber nur wenige glauben, dass dies allein das Deflationsproblem lösen könnte. Der Fakt, dass die Bank of Japan und die Regierung angesichts der jüngsten Verluste am Aktienmarkt ein Notfall-Gefühl zeigen, scheint derzeit positiv genug für Investoren."

Exportwerte im Plus

Die einsetzende Abwertung des Yen sorgte für Kauflaune im Exportsektor. So legten die Titel des Autobauers Honda 3,9 Prozent zu, die des Konkurrenten Toyota 2,3 Prozent. Die Anteilsscheine des Roboter-Herstellers Fanuc gewannen zwei Prozent. Papiere des Batterie-Produzenten GS Yuasa kletterten 7,2 Prozent. Analysten von Goldman Sachs hatten das Papier hochgestuft. Canon legten 2,1 Prozent zu.

Zu den Tagesgewinnern zählten auch die Aktien von Handelshäusern. Nomura Holdings kletterten um 4 Prozent und Daiwa Securities um 4,7 Prozent. Auch unter Bankpapieren überwogen die positiven Vorzeichen.

Zu den Verlierern gehörten gegen den Trend die Schifffahrtstitel, nachdem der Baltic Dry Index zum siebten Mal in Folge gesunken war. Nippon Yusen fielen vor diesem Hintergrund um 3 Prozent.

Kospi im grünen Bereich

Angeführt von Bank- und Exportwerten hat die Börse in Seoul fester geschlossen. Händler sprachen von Käufen ausländischer Anleger und lokaler Fonds. Der Kospi legte nach dem deutlichen Vortagesplus um weitere 0,9 Prozent auf 1570 Zähler zu. Im Verlauf der volatilen Sitzung wechselte der südkoreanische Leitindex mehrfach das Vorzeichen. Händler sprachen von dünnen Umsätzen und einer Fortsetzung der Erholung nach den massiven Vorwochenverlusten.

Weitere Gewinne würden nun aber bereits wieder schwerer, nachdem der Markt die Zahlungsprobleme Dubais in den Hintergrund gedrängt habe und stattdessen wieder verstärkt die US-Verbraucherausgaben in den Fokus nehme. Und hier hätten die Daten zum so genannten "Black Friday", dem wichtigen Einkaufsfreitag nach "Thanksgiving", signalisiert, dass die US-Verbraucher derzeit eher sparten als auf Einkaufstour zu gehen.

Analysten halten ein Überspringen der 1600-Punktemarke zwar kurzfristig für möglich, darüber würde die Luft aber dünner. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Erholung der südkoreanischen Konjunktur an Fahrt verliere, hieß es am Markt.

Zu den stärksten Sektoren gehörten die Branchen Technologie, Automobil und Banken. Im Bankensektor gewannen KB Financial Group 1,7 Prozent und Shinhan Financial Group 0,9 Prozent. Mit Blick auf die Wechselkursentwicklung hätten Anleger auf Wettbewerbsvorteile der heimischen Automobilindustrie gegenüber japanischen Anbietern gesetzt, so Händler. Auch die überzeugenden Absatzzahlen hätten dem Sektor Auftrieb verliehen, hieß es weiter. Hyundai Motor zogen um 3,5 Prozent, Kia Motors um 3,2 Prozent und Ssangyong Motor um 8,9 Prozent an.

Chinas Börsen legen zu

Die Börse in Shanghai schloss beflügelt von positiven Konjunkturdaten fest und legte damit den zweiten Tag in Folge zu. Angeführt wurden die Gewinner von den Sektoren Stahl und Automobil. Der Shanghai-Composite, der die Entwicklung von A- und B-Aktien abbildet, gewann 1,3 Prozent auf 3235 Zähler. Der Shenzhen-Composite stieg 2,3 Prozent auf 1213 Zähler. In Hongkong kletterte der HSI um 1,3 Prozent auf 22.113 Punkte.

Händler begründeten die Aufschläge in erster Linie mit Anzeichen dafür, dass das produzierende Gewerbe im November seinen Wachstumskurs fortgesetzt hat. Zwei Einkaufsmanagerindizes, der HSBC China Manufacturing PMI und der offizielle PMI, deuteten am Berichtstag auf ein Anhalten des Wachstumspfads im abgelaufenen Monat hin. Laut Analysten wird der Leitindex in Shanghai in den kommenden Wochen die psychologisch wichtige Marke von 3300 Zählern ins Visier nehmen.

Stahlaktien zogen mit der Hoffnung auf steigende Preise vor dem Hintergrund der Konjunkturerholung besonders deutlich an. Baoshan Iron & Steel schnellten um 7,8 Prozent empor, Wuhan Iron & Steel kletterten um 3,9 Prozent. Nach Aussagen von Regierungsvertretern über eine Beibehaltung der steuerlichen Kaufanreize für Klein- und Mittelklassewagen im kommenden Jahr ging es für die entsprechenden Sektorwerte nach oben. Ursprünglich sollte die Regelung zum Jahreswechsel auslaufen. Chongqing Changan Automobile verteuerten sich um 1,6 Prozent und Dongfeng Automobile um 3,2 Prozent.

Zijin Mining gehörten mit einem Plus von 7,2 Prozent zu den Tagessiegern. Der Bergbaukonzern hat ein Übernahmegebot von 545 Mio. Australischen Dollar für die australische Indophil Resources vorgelegt, um Zugang zur Tampakan Kupfer-Goldmine auf den Philippinen zu erlangen. Analysten begrüßten den Schritt.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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