Schnäppchenjäger nicht überall Nikkei im Plus - Seoul im Minus
07.06.2011, 11:20 UhrDie niedrigen Bewertungen locken ausländische Anleger an und geben dem dem asiatischen Aktienmarkt Unterstützung. Vor allem in Tokio greifen Privatinvestoren bei defensiven Werten zu. Zu den Gewinnern gehören dort auch die Versorger - allen voran die Titel des Fukushima-Betreibers Tepco. In Südkorea sieht das aber etwas anders aus.
Nach Verlusten zum Wochenauftakt haben Schnäppchenjäger in Tokio am Dienstag wieder für steigende Kurse gesorgt. Die niedrigen Bewertungen lockten nach Ansicht der Börsianer ausländische Anleger sowie Privatinvestoren und sorgten so trotz der Sorgen über die US-Konjunktur für Unterstützung. Der japanische Autobauer Toyota kündigte an, am Freitag seine Jahresprognose bekanntzugeben. Wie auch andere japanische Konzerne hatte Toyota zunächst wegen der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe auf eine Vorhersage verzichtet.
Der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei legte um 0,67 Prozent auf 9442 Zähler zu. Der breiter gefasste Topix Index lag 0,71 Prozent höher bei 813 Zählern. In Shanghai und Taiwan ging es ebenfalls nach oben. Die Börse in Hongkong lag dagegen im Minus. Die Börse in Singapur präsentierte sich nahezu unverändert.
"In nächster Zeit sollte es keine deutlichen Rückgänge auf dem Markt geben, da Ausländer voraussichtlich japanische Aktien als sichere Investition kaufen", sagte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Zu den Gewinnern gehörten die Aktien vieler Versorger - so auch die Titel des Fukushima-Betreibers Tepco - nachdem die Branche am Vortag noch kräftig Federn lassen musste. Tepco-Aktien gewannen über vier Prozent, konnten damit jedoch ihre massiven Vortagesverluste von 27 Prozent noch lange nicht aufholen. Anleger zeigten sich erleichtert, dass die Regierung offenbar ein Insolvenzverfahren für das Unternehmen nicht ins Auge gefasst hat.
Toshiba und Sony
Die Aktien des japanischen Elektronik-Riesen Toshiba legten um über drei Prozent zu, nachdem Verhandlungen mit Sony über den Zusammenschluss der Sparten für kleine und mittlere LCD-Bildschirme bekannt wurden. Beide Firmen führten zudem Gespräche mit dem staatlich unterstützten Investmentfonds Innovation Network Corp of Japan über eine Investition von umgerechnet knapp einer Milliarde Euro in die neue Geschäftseinheit, sagten Industrievertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Das neue Unternehmen peile die Marktführerschaft noch vor dem derzeitigen Branchenprimus Sharp bei den Bildschirmen an, die etwa in Handys und Tablet-Computern eingebaut werden. Sony-Papiere wurden allerdings durch Berichte von Hacker-Angriffen belastet.
Kospi unter Druck
Die Börse in Seoul schloss leichter, belastet von Konjunktursorgen und Verlusten bei Chemie- und Schiffbauwerten. Der Kospi ging bei dünnen Umsätzen mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 2100 Punkte aus dem Handel, nachdem am Vortag feiertagsbedingt kein Handel stattgefunden hatte. "Angesichts fehlender Impulse sind Kursgewinne ausgeblieben," kommentierte ein Analyst von Shinhan Investment Corp. Er glaubt, dass nun die Reden der US-Notenbankvertreter Lockhart und Bernanke zu den Wirtschaftsaussichten der USA in den Fokus rücken dürften. Beide sprechen im späteren Tagesverlauf im Rahmen der International Monetary Conference.
Werte aus dem Ölsektor verloren im Vorfeld des Opec-Treffens im weiteren Wochenverlauf. Dort werde möglicherweise eine Anhebung des Produktionsvolumens beschlossen, hieß es. SK Innovation fielen um 5,8 Prozent auf 219.500 Won und S-Oil Corp um 3,4 Prozent auf 141.000 Won.
Bei Werten des Schiffbausektors belasteten Gewinnmitnahmen. Hyundai Heavy Industries gaben um 2,5 Prozent auf 493.500 Won und Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering um 3,9 Prozent auf 46.000 Won nach.
Quelle: ntv.de, rts/DJ