Marktberichte

Warten auf Bernanke Nikkei kann auch Plus

Was wird er sagen? Ben Bernanke weiß es schon.

Was wird er sagen? Ben Bernanke weiß es schon.

(Foto: REUTERS)

Vorsichtige Zurückhaltung macht sich an Tokios Börsen breit. Der Grund ist die erst nach Börsenschluss erwartete Rede von Fed-Chef Ben Bernanke. Aus dem Handel gehen Nikkei und Topix fester heraus. Shanghai und Hongkong fahrend agegen Verluste ein.

Nach einem volatilen Handelsverlauf hat sich die Börse in Tokio am Freitag mit leichten Aufschlägen aus dem Handel ins Wochenende verabschiedet. Vor der Rede des US-Notenbank-Chefs Ben Bernanke im späteren Tagesverlauf hätten viele Anleger jedoch eine abwartende Haltung eingenommen, hieß es.

Der Nikkei schloss mit einem leichten Aufschlag von 0,3 Prozent bei 8798 Punkten, während der breiter aufgestellte Topix 0,5 Prozent auf 756 Zähler zulegte. Auch die Bewegungen an den übrigen asiatischen Börsen hielten sich in Grenzen: In Seoul betrug das Plus 0,8 Prozent und in Taiwan 0,5 Prozent. Dagegen notierten die Märkte in Hongkong und Singapur schwächer.

Analysten sind skeptisch

Zwar seien die Blicke der Marktteilnehmer auf die Bernanke-Rede gerichtet gewesen, beobachtete ein Analyst von Daiwa Securities, fügte aber hinzu: "Die Erwartungen hinsichtlich einer Ankündigung geldpolitischer Stützungsmaßnahmen sind im Vergleich zu den vergangen Wochen aber deutlich zurück gekommen."

Ein Analyst von Tachibana Securities argumentierte unterdessen, dass "die Leute zunehmend realisieren, dass weitere quantitative Lockerungen nicht hilfreich wären. Ich denke, der Markt wäre auch schon mit verbaler Unterstützung durch Bernanke zufrieden."

Autowerte nehmen Gas raus

Unter den Einzelwerten stiegen KDDI um 2,8 Prozent nachdem Mitsubishi UFJ die Aktie auf "Outperform" von "Neutral" hochgestuft hatte. Gree zogen nach einer Kursziel-Anhebung durch Mitsubishi UFJ um 6,8 Prozent an.

Der Chiphersteller Elpida Memory stach hervor, dessen Aktienkurs mehr als 11 Prozent zulegte. Analysten erklärten, das Papier habe in den vergangenen vier Wochen mehr als 40 Prozent an Wert eingebüßt und sei damit deutlich unterbewertet gewesen.

Mitsui Chemicals verteuerten sich um 2,4 Prozent. Medienberichten zufolge will das Unternehmen rund 10 Mrd. Yen in eine Ausweitung der Produktionskapazitäten in China und Japan investieren und damit die Herstellung von hochbelastbaren Fasern für Wegwerfwindeln um rund 50 Prozent erhöhen.

Automobilaktien blieben nach den starken Kursgewinnen des Vortages unterdessen hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes zurück. "Für Autowerte ist es schwierig sich stärker zu erholen, bevor sich die Aussichten für die US-Konjunktur nachhaltig aufhellen", argumentierte ein Analyst von Chibagin Asset Management. Nissan, Honda und Toyota gingen jeweils kaum verändert aus dem Handel.

Shanghai knapp behauptet

Auch die Börse in Shanghai zeigte sich behauptet - wenn auch knapp. Die Zurückhaltung der Anleger sei spürbar gewesen, sagten Händler. Der Shanghai Composite Index schloss nach einem volatilen Handelsverlauf mit einem Abschlag von 0,1 Prozent bei 2612 Punkten. Belastet von einer schwachen Eröffnung an den europäischen Börsen gab der HSI in der letzten Handelsstunde deutlicher nach und ging mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 19.567 Punkten aus dem Handel.

Aus Sicht von Analysten dürften die chinesischen Börsen bis auf Weiteres in einem Konsolidierungsmodus verharren. "Es ist zu früh um mit einer Erholung zu rechnen, da noch immer deutliche Unsicherheiten hinsichtlich der Inflationsentwicklung und der weiteren geldpolitischen Schritte der chinesischen Notenbank bestehen", kommentierte ein Analyst von Gold State Securities.

 

Die am Vortag noch gesuchten Bankenwerte standen unter Druck. Hua Xia Bank verbilligten sich um 0,7 Prozent, während China Merchants Bank um 0,4 Prozent nachgaben. Die in Hongkong gelisteten Indexschwergewichte HSBC verloren 1,3 Prozent.

Versorger- und Minenwerte litten ebenfalls unter Gewinnmitnahmen. China Shenhua Energy sanken um 0,5 Prozent und Yanzhou Coal Mining um 0,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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