Marktberichte

10.800-Punkte-Marke überwunden Nikkei klettert weiter

Der schwächere Yen und ein großes Interesse ausländischer Investoren sorgen für Kursgewinne an der Tokioter Börse geführt. Zum ersten Mal seit neun Monaten kletterte der Nikkei über die Marke von 10.800 Punkten.

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Getragen von einem schwächeren Yen hat sich der Aktienmarkt in Tokio freundlich präsentiert. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 0,6 Prozent im Plus bei 10.808 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,5 Prozent auf 967 Punkte.

Seit November hat der Nikkei kräftig zugelegt, weil Anleger ihr Geld wieder verstärkt in traditionelle Industrieländer wie Japan stecken. Händler Masayoshi Okamoto sagte, ein schwächerer Yen sei nicht mehr nur ein Signal zum Kauf von Exporttiteln, sondern für japanische Aktien insgesamt. Am Dienstag war der Dollar im Vergleich zum Yen auf den höchsten Stand seit acht Wochen gestiegen. Ein schwacher Yen verbilligt japanische Produkte auf dem Weltmarkt.

Nach Aufschlägen im frühen Handel tendierten Finanzwerte im weiteren Verlauf uneinheitlich. So verteuerten sich Nomura Holdings um 1,5 Prozent, während Sumitomo Mitsui FG 1,6 Prozent verloren.

Im Fokus der Anleger standen auch Nintendo. Der Spielkonsolenhersteller will eine neue Version seines Minigerätes DS auf den Markt bringen, das einen 3D-Effekt ohne Brille ermöglichen soll. Die Markteinführung ist am 26. Februar in Japan geplant. Die USA sollen im März folgen. Die Aktien von Nintendo schlossen mit einem Plus von mehr als 4 Prozent.

Gewinne gab es auch bei den Autoherstellern Mitsubishi und Daihatsu. Einem Medienbericht zufolge will Mitsubishi in Japan ab 2013 einen Geländewagen mit Hybridantrieb anbieten. Die Zeitung "Nikkei" berichtete zudem, Daihatsu wolle in Indonesien einen billigen Kleinwagen für die Region produzieren. Mitsubishi-Papiere lagen 1,7 Prozent im Plus. Bei Daihatsu betrug der Zuwachs 2 Prozent.

Toshiba gewannen 3,2 Prozent. Hier stützte die Hochstufung auf "Outperform" von "Neutral" durch Nikko Cordial Securities. Auch Asahi Glass profitierten von einem Analystenkommentar und kletterten um 2,2 Prozent.

Ölkonzerne litten unter dem fallenden Ölpreis. Inpex verloren 1,2 Prozent und JY Holdings 1,7 Prozent.

Kobe Steel legten dagegen um 0,4 Prozent zu. Citigroup Global Markets hatte die Aktie auf zum Kauf empfohlen und das Kursziel erhöht. Die jüngste Fusionsankündigung zwischen Nippon Steel und Sumitomo Metal Industries habe die Erwartung weiterer Transaktionen in der Branche geweckt, was den Sektor profitabler machen könnte, hieß es zur Begründung.

Seoul im Minus

Unter dem Eindruck eines steigenden Inflationsrisikos verbuchte der Aktienmarkt in Seoul Verluste. Der Kospi fiel um 1,1 Prozent auf 1989 Punkte. Die Unternehmen könnten unter schwachen Margen leiden, sofern die Inflation die Kosten treibe, sagte Bae Sung-young von Hyundai Securities.

Werften und Technologiewerte litten unter Gewinnmitnahmen und Bauwerte unter der Sorge, dass die Zentralbank im nächsten Monat den Zinserhöhungszyklus fortsetzen wird. Hyundai Heavy Industries verloren 3,1 Prozent, Hyundai Engineering & Construction fielen um 4,1 Prozent.

Samsung Electronics gaben 1,4 Prozent nach, LG Electronics verloren 1,2 Prozent an Wert.

Gegen den Trend hielten sich Stahlwerte im Plus. So gewannen Posco 0,6 Prozent und Dongkuk Steel Mill 2,8 Prozent.

Gewinne in China

An den Börsen in China traten die Sorgen wegen einer möglichen zinsverschärfenden Politik in den Hintergrund, die Leitindizes schlossen fester. Der Shanghai Composite legte um 0,9 Prozent auf 2924 Punkte zu. Der HSI gewann 1,1 Prozent auf 23.157 Zähler.

Analysten betonten, dass es am chinesischen Markt nach den jüngsten Aufschlägen zwar zu Gewinnmitnahmen kommen könne. Doch dürfte der Aufwärtstrend auf kurze Sicht wahrscheinlich anhalten.

Die Aktien von Stahlproduzenten profitierten von der Erwartung höherer Stahlpreise. Baoshan Iron & Steel hatte am Dienstag die Preise für im März zu liefernde Stahlprodukte angehoben. Die Aktie gewann 2,8 Prozent. Fangda Special Steel verteuerten sich um 5,4 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Verneunfachung des Nettogewinns im letzten Jahr berichtet hatte.

Autowerte stiegen vor dem Hintergrund solider Verkaufszahlen. CNHTC Jinan Truck rückten um 7,9 Prozent vor, nachdem das Unternehmen für den Januar ein Umsatzplus von 74 Prozent zum Vorjahr berichtet hatte. Beiqi Foton Motor kletterten um 4,3 Prozent und Zhengzhou Yutong Bus um 2,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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