Marktberichte

Kursgewinne in Asien Nikkei legt eine Schippe drauf

Die asiatische Leitbörse in Tokio legt im Zuge guter Quartalsbilanzen zu. Die Zahlen überlagern die schwelenden Sorgen um die Schuldenkrise in den USA.

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(Foto: AP)

Die Asien-Börsen haben sich am Dienstag positiv präsentiert. In Tokio stützten vor allem überzeugende Quartalsergebnisse von Unternehmen wie dem Kamerahersteller Canon. Diese rückten den mit Sorge beobachteten Anstieg des Yen etwas in den Hintergrund. Die Kauflaune der Investoren litt aber weiter unter der Ungewissheit über den Ausgang des erbitterten Schuldenstreits in den USA. Das Gezerre zwischen Demokraten und Republikaner um den Sanierungskurs der weltgrößten Volkswirtschaft machte auch in Fernost die Anleger nervös, obwohl die meisten doch noch mit einer rechtzeitigen Einigung rechnen. Sollte eine Anhebung der US-Schuldengrenze scheitern, droht den Vereinigten Staaten Anfang August die Pleite.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent im Plus bei 10.097 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,5 Prozent auf 866 Punkte. Auch die Börsen in Singapur, Taiwan, Korea und Hongkong legten zu. Der Aktienmarkt in Shanghai tendierte kaum verändert.

"Solange es keine Einigung im US-Schuldenstreit gibt, zögert man mit weiteren Zukäufen", sagte Yutaka Miura von Mizuho Securities. Doch bei einigen Investoren zeigte sich auch schon Erleichterung: Nachdem sie sich am Montag aus Angst vor der Reaktion der Wall Street auf die Eskalation des Schuldenstreits am Wochenende von Anlagen getrennt hatten, deckten sie sich am Dienstag neu ein.

Canon-Papiere stiegen gut 2,6 Prozent. Der Weltmarktführer bei Digitalkameras legte überraschend gute Zahlen vor und hob seine nach dem Erdbeben reduzierte Jahresprognose wieder an.

Auch Kao profitierten von einer Anhebung des Unternehmensausblicks und legten um 4,7 Prozent zu. Das Unternehmen rechnet für das laufende Jahr nun mit einem operativen Gewinn von 105 bis 108 Mrd. Yen.

Gefragt war auch der Renault-Partner Nissan. Der japanische Autohersteller will seine Produktion in China bis Ende 2015 nahezu verdoppeln. Die Titel schlossen 1,5 Prozent im Plus.

Nomura Real Estate Holdings stiegen nach einer Hochstufung durch die Credit Suisse auf "Outperform" von "Neutral" um 1,8 Prozent, während Softbank (+1,4 Prozent) von Medienberichten über einen Rekordgewinn des Unternehmens im abgelaufenen Quartal profitierten. Wie es hieß, sei bei Softbank für die Monate April bis Juni mit einer operativen Gewinnsteigerung um 12 Prozent auf 175 Mrd Yen zu rechnen.

Tokyo Electron gaben nach Spekulationen über schwache Auftragszahlen und einen Gewinnrückgang in der ersten Jahreshälfte um 1,6 Prozent nach. Nintendo (-2,3 Prozent) litten unterdessen unter dem festen Yen. Zudem hatte Amazon vorübergehend den Verkauf der Spielekonsole "3DS" eingestellt.

Chinesische Fluglinien im Aufwind

Auch die Börse in Schanghai ging etwas fester aus dem Handel. Gesucht waren vor allem Aktien von Fluggesellschaften - gestützt von der Hoffnung auf steigende Passagierzahlen, nachdem sich am Wochenende ein schweres Zugunglück im Osten Chinas ereignet hatte. Minenwerte profitierten im Zuge der jüngsten Dollarschwäche unterdessen von gestiegenen Rohstoffpreisen.

Der Shanghai Composite Index kletterte um 0,5 Prozent auf 2.703 Punkte, während der HSI in Hongkong 1,1 Prozent auf 22.530 Zähler gutmachte. Händler sprachen hier vor allem von einer technischen Reaktion auf die Verluste des Vortages.

Das Aufwärtspotenzial werde jedoch von der anhaltenden Hängepartie im US-Schuldenstreit begrenzt. "Die Stimmung stabilisiert sich zwar etwas, aber die Möglichkeit für einen erneuten Abschwung besteht weiter", kommentierte ein Analyst von China Minzu Securities mit Blick auf die US-Schuldenkrise und die hohe Inflation in China.

Unter den Aktien von Fluggesellschaften verteuerten sich China Eastern Airlines um das Tageslimit von 10 Prozent auf 5,60 Yuan, China Southern Airlines zogen um 9,2 Prozent auf 8,68 Yuan an und Air China gewannen 6,9 Prozent auf 10,37 Yuan. Im Minensektor stiegen Nonferrous Metals Share Co. um 5,6 Prozent auf 72,10 Yuan, Jiangxi Copper um 3 Prozent auf 35,88 Yuan und Chalco um 1,5 Prozent auf 10,38 Yuan.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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