Marktberichte

Maschinenbauer verlieren Nikkei legt zu

Die Hoffnung auf eine Entspannung in der europäischen Schuldenkrise hat die Tokioter Börse gestützt. Ein enttäuschender Auftragseingang der japanischen Maschinenbauunternehmen trübte die Stimmung aber im späten Handel ein.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Aktienmarkt ist mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Analysten zufolge waren die beiden wichtigsten Einflüsse auf den Aktienhandel in Tokio die Sorgen wegen der Schuldenkrise im Euro-Raum und um die Entwicklung der US-Wirtschaft. Der Markt werde "wohl weiter zu dieser Musik tanzen", sagte Kim Hyung Ryol von Kyobo Securities. Auch unerwartet schwache japanische Industrieaufträge lasteten auf den Kursen.

In Tokio kletterte der Nikkei-Index der 225 führenden Werte um 0,3 Prozent auf 8793 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 0,5 Prozent auf 757 Punkte. Auch die Märkte in Taiwan, Seoul und Australien legten zu. Dagegen notierten die Indizes in Shanghai, Hongkong und Singapur im Minus.

Viele Anleger verhielten sich abwartend und hofften auf neue Signale zur Wirtschafts- und Geldpolitik in den USA und in Europa. Mit Spannung erwartet wurden etwa die Zinsentscheidung der EZB, eine Stellungnahme von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur amerikanischen Wirtschaft und eine Rede von US-Präsident Barack Obama, bei der er seine Pläne zum Kampf gegen die Krise am Arbeitsmarkt vorstellen sollte.

Ein enttäuschender Auftragseingang der japanischen Maschinenbauunternehmen im Juli führte dazu, dass die Börse in Tokio anfängliche Gewinne zum Teil eingebüßte. Die Aktien des Roboterbauers Fanuc verloren 3,4 Prozent, der Baumaschinenhersteller Komatsu büßte 1,9 Prozent ein.

Maschinenbestellungen seien in Japan ein wichtiger Indikator für die Investitionstätigkeit der Unternehmen, merkte ein Analyst zur Bedeutung der Auftragsdaten an. Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management bezeichnete die Daten als enttäuschend, hielt die Auswirkungen aber für begrenzt. "Die meisten japanischen Aktien reagieren weniger empfindlich auf einheimische Trends als auf wirtschaftliche Signale von Übersee und der Aktivität ausländischer Investoren", sagte er.

Dagegen legten Hersteller von Haushaltsgeräten zu, die von einer geplanten Regierungsinitiative zur Subventionierung energiesparender Produkte profitieren könnten. Edion kletterten 3,2 Prozent, K's Holding verteuerten sich um 0,9 Prozent.

Auch Chiphersteller schlugen sich gut. Händler verwiesen hierzu auf Aussagen des Finanzvorstands von Intel, wonach das Unternehmen trotz der hohen Marktvolatilität im dritten Quartal erwartungsgemäß vorankomme. Tokyo Electron schlossen 3 Prozent im Plus, Advantest gewannen 0,8 Prozent.

Inpex wurden Teilnehmern zufolge vom starken Anstieg des Ölpreises getrieben und legten 4,5 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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