Marktberichte

Schwache US-Vorgaben, starker Yen Nikkei sackt ab

(Foto: picture alliance / dpa)

Tristesse herrscht an der Tokioter Börse. Kein Wunder, denn von der New Yorker Börse kommen keine guten Nachrichten. Zudem ist in der Ukraine-Krise keine Lösung in Sicht. Auch die anderen Märkte der Region setzen zurück.

Die Börse in Tokio hat nach zwei Feiertagen mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte fiel um um 424,06 Punkte oder 2,93 Prozent auf 14.033,45 Punkte. Der breit gefasste Topix sank um 30,47 Punkte oder 2,58 Prozent auf 1152,01 Punkte.

Nikkei
Nikkei 48.641,61

Händler begründeten die Verluste auch mit dem Kursrückgang an der Wall Street vom Vortag. Tokios Börse war am Montag und Dienstag feiertagsbedingt geschlossen. Hinzu kam dann noch der starke Yen.

Dieser ist mit der zunehmenden Eskalation in der Ukraine-Krise bei den Anlegern als vermeintlich sicherer Hafen gefragt. Eine starke einheimische Währung ist tendenziell ein Belastungsfaktor für die exportlastige japanische Wirtschaft.

"Der starke Yen und die Unsicherheit, welche Auswirkungen die Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1. April auf die konjunkturelle Entwicklung haben wird, setzen den Aktienmarkt unter Druck", sagte Stratege Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Erst die kommenden Daten werden Aufschluss über die möglichen Auswirkungen der Steuererhöhung bringen. Bis dahin dürften die Sorgen weiter bestehen bleiben, ergänzte der Teilnehmer.

Schwache China-Daten belasten

An den anderen asiatischen Aktienmärkten fielen die Abgaben etwas geringer aus. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index nach der Feiertagspause am Dienstag um 1,1 Prozent nach und rutschte auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Hier drückt weiter der schwache chinesische Einkaufsmanagerindex auf das Sentiment.

Abwärts ging es vor allem für die Aktien von Tencent, die um 3,9 Prozent abrutschen und mit 473 HKD auf dem tiefsten Stand seit fünf Monaten notieren. Zur Begründung verwiesen Teilnehmer auf den geplanten US-Börsengang des Wettbewerbers Alibaba, der Liquidität von anderen bereits gelisteten Branchentiteln absaugen könnte. Dazu kommt noch die jüngste Akquisition von NavInfo für 1,17 Milliarden Yuan. "Der Preis für die Übernahme ist zwar recht hoch, doch dürfte Tencent damit seine Marktpräsenz im Bereich digitale Karten ausbauen", sagte ein Analyst.

Auch auf dem chinesischen Festland geht es abwärts: Der Shanghai-Composite fiel um 0,9 Prozent auf 2.010 Punkte. Händler sprachen von einem technisch geprägten Handel. Eine wichtige psychologische Unterstützung liege bei der Marke von 2.000 Punkten, sagt ein Teilnehmer. Im Fokus stünden auch die noch in dieser anstehenden chinesischen Konjunkturdaten, so die Handelsbilanz und die Verbraucherpreise jeweils für April.

Für den S&P/ASX 200 in Sydney ging es um 1,0 Prozent nach unten. Neben den schwachen US-Vorgaben belasteten hier auch enttäuschende Einzelhandelsumsätze für März.

Deutliche Kursverluste von Finanzwerten und des Kurznachrichtendienstes Twitter hatten am Dienstag die US-Börsen nach unten gezogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,8 Prozent tiefer mit 16.401 Punkten nahezu auf Tagestief. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,9 Prozent ab auf 1867 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,4 Prozent auf 4080 Stellen.

Quelle: ntv.de, wne/jwu/rts/DJ

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