Marktberichte

Nasdaq belastet Asien-Börsen Nikkei schließt dünn im Plus

Unter dem Eindruck schwacher Vorgaben aus den USA und anhaltender Rohstoffsorgen bieten die asiatischen Aktienmärkten ein durchmischtes Bild. In Tokio feiern die Anleger den Abschluss zweier Milliardengeschäfte. Der nach wie vor hohe Ölpreis dämpft die Freude deutlich.

Downtown Tokio: Wer die Kurse schon kennt, kann sich auf das Gespräch am Telefon konzentrieren.

Downtown Tokio: Wer die Kurse schon kennt, kann sich auf das Gespräch am Telefon konzentrieren.

(Foto: AP)

Trotz der schlechten Vorgaben aus den USA haben die Aktienbörsen in Fernost am Dienstag überwiegend freundlich tendiert. Nach deutlichen Verlusten zum Wochenauftakt griffen die Anleger an den meisten Märkten wieder zu. Die Gewinne hielten sich allerdings in Grenzen, weil die Unruhen in der arabischen Welt weiter Nervosität auslösten: Viele Anleger gehen von einem weiteren Anstieg der Ölpreise aus, der die Konjunktur zu belasten droht. "Der anhaltend hohe Ölpreis hat den Markt zu einem Zeitpunkt getroffen, als die Märkte eine solide Gewinnentwicklung bei den Unternehmen in den kommenden 12 bis 18 Monaten eingepreist hatten", so ein Analyst. Sollte der Ölpreis über einen längeren Zeitraum über 100 USD notieren,dürfte dies negative Auswirkungen auf das Konsumverhalten und die Profitabilität der Unternehmen haben.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,2 Prozent im Plus bei 10.525 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor dagegen 0,3 Prozent auf 939 Punkte. Die Börsen in Singapur, Taiwan, Korea und Hongkong notierten fester, während sich der Aktienmarkt in Shanghai schwächer präsentierte.

Nach den kräftigen Verlusten zum Wochenanfang mussten sich Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt haben, nun wieder mit den Titeln eindecken. Langfristig seien die Fundamentaldaten für den japanischen Aktienmarkt gut, sagte Hajime Nakajima von Cosmo Securities. "Aber auf kurze Sicht könnte es angesichts der Unruhen in Nahost zu einer Korrektur kommen."

Hitatchi-Titel stiegen um 1,8 Prozent, nachdem der Technologiekonzern den Verkauf seines Festplatten-Geschäft für 4,3 Mrd. Dollar an den US-Konzern Western Digital angekündigt hatte. Terumo-Papiere gewannen 3,2 Prozent. Der Hersteller von Medizingeräten übernimmt für 2,6 Mrd. Dollar das US-Unternehmen CaridianBCT.

Im Sog der Nasdaq lief es dagegen für andere Technologiewerte schlecht: Toshiba gaben 0,8 Prozent nach, Sony büßten 0,6 Prozent ein und Tokyo Electron verbilligten sich um 1,1 Prozent.

Gewinne in Seoul

In Seoul ging der Aktienmarkt mit einer leichten Erholung aus dem Handel. Der Kospi legte um 0,8 Prozent zu, nachdem er zu Wochenbeginn um 1,2 Prozent nachgegeben hatte.

Gesucht waren vor allem die Bauwerte nach den jüngsten Abgaben, hieß es aus dem Handel. GS Engineering & Construction verbesserten sich um 3,5 Prozent und Samsung Engineering schlossen mit einem Plus von 2,2 Prozent.

Dagegen zeigten sich die Technologiewerte mehrheitlich mit Abgaben, nachdem Wells Fargo am Vortag den Halbleitersektor erstmals seit über zwei Jahren auf "Marketweight" von zuvor "Overweight" zurückgestuft hat. Samsung Electronics verbilligten sich um 0,8 Prozent und Hynix Semiconductor um 0,9 Prozent.

Shanghai rettet sich ins Plus

Die Börse in Shanghai schaffte im späten Handel noch den Sprung in positives Terrain und schloss mit einer gut behaupteten Tendenz. Vor allem die Aufschläge bei den Minen- und Immobilienwerten sorgten für das Plus. Der Shanghai-Composite-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 2999,94 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 2977 Punkte gefallen war.

In Hongkong bauten die Kurse ihre Gewinne im späten Handel noch deutlicher aus und schlossen mit einer sehr festen Tendenz. Der Hang-Seng-Index gewann 1,7 Prozent auf 23.712 Zähler. Hier zogen die Aufschläge bei Index-Schwergewicht HSBC den Markt nach oben.

In Shanghai sprach ein Analyst mit Blick auf die Verluste im Handelsverlauf "von einer zwischenzeitlichen Pause im weiterhin intakten Aufwärtstrend". Für den weiteren Wochenverlauf wird mit einer Konsolidierung bei leicht steigenden Kursen gerechnet. Die Sorgen bezüglich einer erneuten Zinserhöhung seien zunächst aus dem Markt gewichen, nachdem am Vortag von Seiten der Regierung mitgeteilt wurde, dass die Inflationsdaten für Februar unter denen vom Januar liegen werden. Die Daten werden am Freitag veröffentlicht.

Ein Widerstand für den Shanghai-Composite-Index wird bei 3050 Punkten gesehen.
Die Immobilienwerte wurden von der Erwartung eines robusten Gewinnwachstums beflügelt, nachdem China Vanke für 2010 eine Zunahme des Nettogewinns um 37 Prozent bekannt gegeben hatte. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf einen Anstieg des Umsatzes und gestiegene Immobilienpreise. China Vanke gewannen 1,8 Prozent. "Die Ergebnisse von China Vanke, obwohl im Rahmen der Erwartungen liegend, haben die Investoren daran erinnert, dass die Immobilienunternehmen für das am 30. April endende Geschäftsjahr starke Ergebnisse veröffentlichen dürften", sagte ein Analyst. Gemdale Corp. verbesserten sich um 1,2 Prozent und Poly Real Estate Group legten um 1,2 Prozent zu.

Bei den Minen- und Rohstoffwerten stützte die Erwartung weiterhin steigender Preise. Rising Nonferrous Metals Share verteuerten sich um 5,9 Prozent und Inner Mongolia Baotou Steel Rare-Earth Hi-Tech um 5,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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