Honda als Motor Nikkei schließt fester
01.02.2011, 10:45 UhrDer tiefste Schlussstand seit einem Monat ist vergessen: Der Nikkei zieht dank eines positiven Ausblicks des Schwergewichts Honda deutlich an. Gefragt sind wegen des hohen Ölpreises auch Energieunternehmen.

(Foto: REUTERS)
Die Asien-Börsen haben überwiegend positiv tendiert. Im Aufwind des höheren Ölpreises waren vor allem Energiewerte gefragt. Der Ölpreis hatte am Montag durch die Krise in Ägypten erstmals seit 2008 die Marke von 100 Dollar je Barrel überschritten. Anleger fürchteten Versorgungsengpässe, sollte Aufruhr in der gesamten Region Öllieferungen durch den wichtigen Suez-Kanal gefährden.
Dem japanischen Aktienmarkt halfen gute Unternehmenszahlen auf die Sprünge. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,4 höher bei 10.274 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index stieg ebenfalls um 0,4 Prozent und ging bei 913 Punkten aus dem Handel. Auch die Börsen in Singapur, Taiwan, Seoul, Hongkong und Shanghai lagen im Plus. Die Börse in Australien trat auf der Stelle, nachdem die Zentralbank die bisherigen Leitzinsen beibehielt.
Gefragt waren in Tokio Energieunternehmen wie der Öl- und Gasentwickler Inpex, der 2,3 Prozent zulegte. Der Raffineriekonzern JX Holdings schloss gut drei Prozent höher, das Handelshaus Mitsui & Co gewann mehr als ein Prozent. Honda erfreute ebenfalls seine Anleger. Der Autohersteller hob seine Gewinnprognose überraschend deutlich an. Honda-Papiere verteuerten sich um zwei Prozent.
TDK wurden von soliden Ergebnissen für das dritte Quartal gestützt, die Aktie legte um 3,2 Prozent zu. Hitachi profitierten von einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei", wonach das Unternehmen im vierten Quartal wahrscheinlich einen Nettogewinn von 100 Mrd. Yen verbucht haben dürfte. Die Aktie gewann 3,3 Prozent an Wert. Dagegen verloren Daihatsu 4,5 Prozent. Die Aktie habe unter einem schwachen Ausblick des Unternehmens für das Fiskaljahr gelitten, hieß es zur Begründung.
Am Montag hatten die Unruhen in Ägypten die Börse auf den tiefsten Schlussstand seit einem Monat gedrückt. Die Anleger könnten sich jetzt auf die Bilanzen konzentrieren, sagte Masumi Yamamoto, Analyst bei Daiwa Securities Capital Markets. Begrenzt wurden die Gewinne aber durch Befürchtungen, dass die chinesische Zentralbank noch vor Beginn des chinesischen Neujahrsfestes am Mittwoch erneut an der Zinsschraube drehen könnte.
Das Interesse richte sich aber bereits auf die im weiteren Wochenverlauf aus den USA anstehenden Konjunkturdaten, hieß es. So steht unter anderem am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für Januar auf der Agenda. "Für einen weiteren Anstieg des Marktes muss sich die Lage in Ägypten weiter entspannen", so ein Marktteilnehmer. Ein anderer Händler rechnet mit einer Korrektur bis Anfang März. Er verwies zur Begründung auf den starken Anstieg des Marktes seit Anfang November.
Seoul gut behauptet
Mit einem leichten Plus beendeten die Aktienkurse an der Börse in Seoul den Handel. Da der Aktienmarkt für den Rest der Woche geschlossen bleibt, hätten sich die Investoren allerdings zurückgehalten, hieß es aus dem Handel. Der Kospi gewann 0,1 Prozent auf 2072 Punkte, nachdem er im Verlauf schon bis auf 2086 Punkte gestiegen war. Im späten Verlauf sei es dann aber vor den Feiertagen zu Gewinnmitnahmen gekommen, sagte ein Börsianer.
"Es gibt einfach zu viele Unsicherheitsfaktoren für die kommenden Tage", so ein Händler. Er verwies auf die weitere Entwicklung in Ägypten und die Sorgen vor weiteren geldpolitischen Maßnahmen in China. Zudem stünden im Wochenverlauf noch wichtige US-Konjunkturdaten auf der Agenda.
Bei vielen Aktien sei es nach den jüngsten Kursabgaben zu Gelegenheitskäufen gekommen, sagte ein Beobachter. So verbesserten sich Samsung Electronics um 0,2 Prozent, LG Display verzeichneten einen Aufschlag von 1,2 Prozent und Hyundai Motor kletterten um 1,1 Prozent.
Dagegen kam es bei den Ölwerten zu Gewinnmitnahmen, nach den jüngsten deutlichen Kursgewinnen. SK Innovation verloren 1,5 Prozent und S-Oil schlossen mit einem Minus von 3,6 Prozent.
Chinas Börsen im Plus
Kursgewinne bei den Rohstoffwerten sorgten an der Börse in Shanghai für eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung. Allerdings hätten sich die Anleger im Vorfeld der beginnenden Neujahrsfeiertage etwas zurückgehalten, hieß es. In Shanghai findet vom 2. bis zum 8. Februar kein Handel statt.
Der Shanghai-Composite erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 2799 Punkte und verzeichnete damit bereits den fünften Handelstag in Folge einen Aufschlag. In Hongkong legten die Kurse ebenfalls leicht zu. Der Hang-Seng-Index verbesserte sich hier um 0,2 Prozent auf 23.483 Zähler. Am Mittwoch findet im Vorfeld der Feiertage nur ein verkürzter Handel statt.
Vor allem die Sorge vor weiteren geldpolitischen Maßnahmen durch die chinesische Notenbank während der Feiertagspause hätte für Zurückhaltung gesorgt. Diese Sorgen hätten sich durch die veröffentlichten Daten zum Wachstum im verarbeitenden Gewerbe Chinas nicht reduziert. So ging der offizielle Index im Januar leicht auf 52,9 von 53,9 zurück. Laut Brian Jackson, Volkswirt der Royal Bank of Canada, dürfte die Abschwächung an Pekings Fokus auf die Inflationsbekämpfung wenig ändern. "Die Geldpolitik wird sich wahrscheinlich vor allem an den Input-Preisen orientieren", sagte er. "Das Wachstum ist noch ausreichend stark, um der Inflation höchste Priorität einzuräumen".
Gesucht waren mit den gestiegenen Rohstoffpreisen die Aktien des entsprechenden Sektors. Baotou Steel Rare-Earth gewannen 5,8 Prozent, China Nonferrous Metal Industry's Foreign Engineering & Construction legten 4 Prozent zu. Chalco verzeichneten einen Aufschlag von 2,8 Prozent.
Auch die Ölwerte verzeichneten Gewinne, nachdem der Ölpreis zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren gestiegen war. PetroChina verteuerten sich um 2,3 Prozent und Sinopec kletterten um 0,2 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ