Marktberichte

Exportwerte verlieren Nikkei schließt im Minus

Angesichts der Schuldenkrise in Europa schließen Japans Börsen schwächer. Vor allem Exportwerte gehören zu den Verlierern, während als defensiv geltende Werte dem Trend trotzen.

Die europäische Schuldenkrise prägt den Handel an Japans Börsen.

Die europäische Schuldenkrise prägt den Handel an Japans Börsen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die meisten Aktienmärkte in Fernost haben schwächer tendiert. Einige Händler führten das auf Furcht vor einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise zurück. In Japan schloss der Nikkei-Index 0,8 Prozent tiefer mit 8663 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,85 Prozent auf 738 Stellen nach. Nach unten gingen die Kurse sowohl in Taiwan, Südkorea als auch Singapur. Im Plus notierten dagegen die Märkte in Hongkong und Shanghai.

Die Hoffnungen auf den bevorstehenden EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag hielten sich in Grenzen. "Es ist fast sinnlos geworden, darauf zu warten", sagte etwa Chefstratege Daisuke Uno von Sumitomo Mitsui Banking. Anleger rechneten nicht mehr mit einem Befreiungsschlag. Vor dem Gipfel agierten sie besonders vorsichtig, betonte auch Hirokazu Yuihama von Daiwa Securities. "Investoren wollen sehen, in welche Richtung die Ergebnisse des Gipfels weisen." Die Möglichkeit eines Kompromisses halte ein Fünkchen Hoffnung am Leben. Noch sei aber völlig offen, welche Vereinbarungen getroffen werden könnten.

Anleihen im Fokus

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Mit Spannung erwartet wurde, welche Zinsen Spanien bei der anstehenden Anleiheauktion für kurzfristige Papiere zahlen muss. Spanien beantragte am Montag nun auch offiziell Hilfen der EU-Partner für seine Banken über bis zu 100 Mrd. Euro. Die konkrete Hilfssumme sowie die Auflagen sollen bis zum 9. Juli feststehen. Mit Blick auf die gesunkene Bonität Spaniens stufte die Ratingagentur Moody`s die Kreditwürdigkeit von 28 spanischen Banken herab. Auch Italien, das für Dienstag und Donnerstag Anleiheverkäufe plant, rückte immer stärker in den Fokus.

Einige Börsianer gaben zudem zu Bedenken, dass neben der Euro-Krise noch weitere Gefahren drohten - etwa die Spannungen im Nahen Osten sowie die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft. "Das erschwert den Ausblick für längerfristige Investitionen", sagte Stefan Worrall von Credit Suisse.

Zu den Verlierern gehörten in Tokio unter anderem die exportabhängigen Werte TDK, Honda und Toyota mit Kursrückgängen zwischen 1,1 und 2,8 Prozent. Zu den defensiven Titeln mit Kursgewinnen gehörten dagegen die Aktien des Telekommunikationsunternehmens KDDI und Japan Tobacco.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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