Hoffnungsfroher Wochenstart Nikkei schließt im Plus
30.08.2010, 08:25 UhrDie Anleger in Tokio nehmen die Maßnahmen der Währungshüter gegen die exportbedrohliche Yen-Stärke mit Enttäuschung auf. Doch dank einer zuversichtlicheren Einschätzung aus den USA bleiben die japanischen Indizes deutlich in der Gewinnzone.
Die Asien-Börsen sind mit Aufschlägen in die Woche gestartet. Händler schöpften Hoffnung aus Aussagen des US-Notenbank-Chefs Ben Bernanke, der Sorgen vor einem erneuten Einbruch der US-Konjunktur heruntergespielt hatte. Der Beschluss der japanischen Notenbank Bank of Japan (BoJ) , nur moderat gegen den Höhenflug des Yen vorzugehen, enttäuschte den Markt.
Der japanische Nikkei-Index schloss am Montag 1,8 Prozent im Plus bei 9149 Punkten. Vor der BoJ-Sitzung hatte er bis zu drei Prozent zugelegt. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,2 Prozent auf 829 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Hongkong, Taiwan, Singapur, Südkorea und der chinesische Leitindex verbuchten Gewinne.
Wie die Bank of Japan mitteilte, soll ein bestehendes Programm besonders billiger Kredite von bislang 20 Billionen Yen auf ein Volumen von 30 Billionen Yen (275,5 Mrd. Euro) aufgestockt werden. Den Leitzins ließen die Notenbanker wie erwartet bei rekordniedrigen 0,1 Prozent.
Analysten hatten sich mehr erhofft, um den Kurs des Yens einzudämmen, der zunehmend zu einer Belastung für die ausfuhrorientierte japanische Wirtschaft geworden ist. "Die aktuelle Politik, nichts zu machen, funktioniert einfach nicht", sagte Robert Rennie von Westpac. "Bislang sind die Ankündigungen sehr enttäuschend." Das japanische Kabinett kommt einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge zu weiteren Beratungen zusammen, um grundsätzlich über erneute Regierungshilfen für die Konjunktur zu entscheiden.
Auf der Unternehmensseite gewannen Aktien exportorientierter Unternehmen. Papiere von Canon wurden mit einem Plus von 2,4 Prozent gehandelt, Anteilsscheine von Kyocera schlossen mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent.
Der Dollar wurde mit 85,09 Yen gehandelt nach 85,18 Yen in den USA. Ein Euro wurde mit 1,2743 Dollar bewertet nach 1,2762 Dollar in New York.
Quelle: ntv.de, rts