Marktberichte

Erleichterung über Zypern-Paket Nikkei springt hoch

In Tokio zogen die Kurse kräftig an.

In Tokio zogen die Kurse kräftig an.

(Foto: REUTERS)

Befreit von den Ängsten um die Zypern-Krise greifen die Anleger in Asien kräftig zu. Der japanische Nikkei verzeichnet zu Wochenbeginn ein kräftiges Plus. Nur an der Shanghaier Börse herrscht Tristesse. Dort sorgt man sich um die Entwicklung der chinesischen Konjunktur.

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Die Zypern-Rettung hat die Stimmung an den asiatischen Märkten deutlich aufgehellt. Gefragt waren besonders Finanzwerte. Zusätzlich angefeuert von einem leicht schwächeren Yen ging es an der Tokioter Börse am stärksten bergauf. Der Nikkei legte um 1,7 Prozent zu. "Das Gesamtbild sieht sehr gut aus, besonders für Japan", sagte ein Händler.

Belastet von Sorgen um die konjunkturelle Erholung in China koppelte sich lediglich der Shanghai-Composite von der generellen Entwicklung ab und bewegte sich kaum.

In der Nacht zum Montag hat sich Zyperns Regierung mit den internationalen Gläubigern auf einen Rettungspakt geeinigt. Damit ist die Zukunft des hochverschuldeten Inselstaates in der Eurozone nach einer Woche des Bangens vorerst gesichert. Die neueste Übereinkunft stellt der Regierung internationale Finanzhilfen von 10 Milliarden Euro in Aussicht. Im Gegenzug muss die zweitgrößte Bank des Landes, die Cyprus Popular Bank - auch Laiki-Bank genannt - ganz schließen; Kunden mit Sparguthaben von mehr als 100.000 Euro müssen heftige Verluste schultern.

Befreit von Sorgen über ein neuerliches Aufflackern der Krise in der Eurozone rückte in Japan wieder die Geldpolitik in der Vordergrund. Hoffnungen auf eine weitere Lockerung trieben die Kurse. "Bis zur ersten Notenbanksitzung unter neuer Führung im April dürfte es aufwärts gehen", erwartete ein Händler eines japanischen Brokers.

Besonders gefragt waren in Tokio Finanz- und Immobilienwerte: Die Aktien von Mitsubishi UFJ Financial gewannen 1,6 Prozent und Mitsui Fudosan notierten 1,6 Prozent im Plus. Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Einzelhändlern: Takashimaya kletterten um 8 Prozent und Fast Retailing um 4,2 Prozent.

Börsianer verwiesen zudem darauf, dass besonders Unternehmen mit einem starken Engagement in Europa Kursgewinne verbuchten. Dazu zählten Nikon und Ricoh, die 1,8 beziehungsweise 2,2 Prozent zulegten. Zu den Gewinnern gehörte auch Toyota mit einem Plus von 0,8 Prozent. Der MSCI-Index für die asiatischen Börsen außerhalb Japans zog gut ein Prozent an.

In China sorgte die Einigung in Zypern dagegen kaum für gute Stimmung. "Der Effekt des Schuldenschnitts dürfte nur kurzfristig Auswirkung auf die Aktienmärkte haben, da die Probleme des Landes und der Eurozone langfristiger Natur sind", sagte Analyst Zhou Xu von Nanjing Securities. Größere Bedeutung hatten Zweifel an einer konjunkturellen Erholung. "Die jüngsten Daten deuten zwar auf eine Erholung im Produktionssektor hin, wir sind jedoch unsicher, ob es sich um eine nachhaltige Erholung handelt und wie stark sie ausfallen wird", fügte er hinzu.

Belastet von den konjunkturellen Sorgen veränderte sich der Shanghai-Composite kaum. In Hongkong legte der HSI etwas stärker um 0,6 Prozent zu. Gestützt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen gewannen die Aktien der China Construction Bank 1,9 Prozent und die Papiere von Cnooc sogar 4,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts

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