Kauflaune in Asien Nikkei steigt ein Prozent
18.05.2011, 10:30 UhrDie Tokioter Börse verbucht Kursgewinne. Die Bedenken wegen des starken Yen schwinden. Das tröstet auch über enttäuschende Quartalsbilanzen wie die von US-Börsenschwergewichten wie Hewlett-Packard hinweg. Die Euro-Schuldenkrise und die Sorgen um die Entwicklung der US-Wirtschaft hat den Markt aber weiter fest im Griff.
An den Börsen in Fernost haben die Anleger wieder zugegriffen. In Tokio drängten Schnäppchenjäger in den Markt. Die Enttäuschung über die Quartalszahlen von US-Schwergewichten wie Hewlett-Packard wettmachen trat in den Hintergrund. Der Euro hielt sich stabil. Auf die Stimmung drückten allerdings nach wie vor die Euro-Schuldenkrise sowie die Sorgen um die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft.
Der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei ging mit einem Plus von einem Prozent bei 9662 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index lag 1,1 Prozent höher bei 837 Zählern. In Südkorea legte die Börse angetrieben durch Auto- und Schiffsproduzenten sogar um rund 1,6 Prozent zu. Positiv notierten auch die Börsen in Taiwan, Schanghai, Hongkong und Singapur.
"Solange Investoren besorgt über das wirtschaftliche Wachstum in den USA sind, dürften Investitionen in japanische Produzenten gedämpft bleiben", sagte Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities. Die Vorgaben von der Wall Street waren uneinheitlich. Während der Technologie-Index Nasdaq knapp im Plus schloss, drückten eine Gewinnwarnung des weltgrößten Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) und schwache Konjunkturdaten den Dow Jones 0,6 Prozent ins Minus.
Nachbörslich konnte allerdings HP-Rivale Dell mit einem Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal und einer Anhebung der Jahresprognose glänzen.
In Tokio waren Analysten zufolge Schnäppchenjäger unterwegs. Der Markt habe wegen einiger günstiger Kaufgelegenheiten noch Luft nach oben, sagte Yumi Nishimura von Daiwa Securities. Die Papiere des Chipherstellers Renesas verteuerten sich um knapp sechs Prozent.
Die Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtete, das Unternehmen wolle die Fertigung in einer bei dem schweren Erdbeben am 11. März beschädigten Anlage im Juni schrittweise wieder aufnehmen. Bis Oktober solle dann die volle Kapazität erreicht sein. Die Pläne des Billigfliegers Skymark Airlines für eine Kapitalerhöhung kamen bei den Anlegern dagegen nicht gut an: Die Aktie fiel um mehr als 15 Prozent.
Gold gewann wieder etwas an Boden und stieg auf 1490 US-Dollar. Am Dienstag war der Preis für das Edelmetall gesunken, nachdem bekannt wurde, dass US-Starinvestor George Soros fast seine gesamten Goldbestände im ersten Quartal verkauft hatte.
Quelle: ntv.de, rts