Gute Laune in Fernost Nikkei steigt kräftig
09.03.2012, 08:10 Uhr
(Foto: AP)
Die hohe Teilnahme an dem griechischen Schuldentausch beschert den asiatischen Börsen deutliche Gewinne. Der sich abzeichnende Erfolg schiebt den Tokioter Leitindex Nikkei erstmals seit sieben Monaten zeitweise über die Schwelle von 10.000 Punkten.
Optimismus im Zuge des offenbar gelungenen Schuldenschnitts in Griechenland und Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen in China haben der Börse in Tokio am Freitag zu kräftigen Kursaufschlägen verholfen. Exportwerte profitierten angesichts der gestiegenen Risikofreude auch von einem deutlich leichteren Yen. Das Umsatzvolumen sei wegen des heutigen Optionsverfalltages sehr hoch gewesen, hieß es von Händlern. Nach Angaben von Händlern in Tokio bremsten Gewinnmitnahmen im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichtes die Fahrt nach oben.
Der Nikkei legte um 1,7 Prozent auf 9930 Punkte zu, nachdem er im Verlauf zum ersten Mal seit dem 1. August die Marke von 10.000 Punkten geknackt hatte. Der breitere Topix gewann 1,5 Prozent auf 849 Zähler. An den übrigen Börsen der Region summierten sich die Kursgewinne auf maximal ein Prozent. So verbesserte sich der Markt in Shanghai um 0,5 Prozent.
Die privaten Gläubiger Griechenlands hatten mit großer Mehrheit der Umschuldung zugestimmt und damit den Weg für das zweite Rettungspaket geebnet. Wie die Regierung am Freitag in Athen mitteilte, lag die Annahmequote bei dem Anleihetausch bei 85,8 Prozent. Das Land will jedoch die jüngst eingeführten Umschuldungsklauseln aktivieren und damit noch unwillige Gläubiger zur Teilnahme an dem Schuldenschnitt zwingen.
In Tokio profitierten Stahlwerte von niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus China und der damit einhergehenden Hoffnung auf geldpolitische Lockerungen zur Stützung der Konjunktur im Reich der Mitte. Die chinesischen Verbraucherpreise waren im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen, nach einem Zuwachs um 4,5 Prozent im Januar. JFE Holdings stiegen um 5,4 Prozent und Nippon Steel um 4,5 Prozent. Die Geschäfte beider Unternehmen hängen stark von der Nachfrage aus China ab.
Daneben zählten Versicherungs- und Exportwerte zu den stärksten Gewinnern. Dai-ichi Life gewannen 4,2 Prozent, Kyocera 2,2 Prozent und Honda 2,8 Prozent. Canon legten 1,2 Prozent zu, Toyota 2,7 Prozent.
Defensive Versorgerwerte und Aktien aus der Bahnbranche blieben indes hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes zurück. So sanken East Japan Railway um 0,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ