Hoffen auf Griechenland-Rettung Nikkei tritt auf der Stelle
23.01.2012, 08:34 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Börse in Tokio legt nach vier Handelstagen in Folge mit Indexgewinnen eine Atempause ein. Für Zurückhaltung und nur geringe Ausschläge sorgt auch, dass an vielen Börsen der Region wegen der Feierlichkeiten rund um das chinesische Neujahrsfest kein Handel stattfindet.
Die Tokioter Börse hat die Woche kaum verändert begonnen. Damit konnten die japanischen Aktienmärkte ihre vier Tage andauernde Rally vorerst nicht fortsetzen.
Ungewissheit über den Ausgang der Gespräche über den Anleihetausch privater Griechenland-Gläubiger bremsten am Montag die Kauflust. Im frühen Handel hatten die Indizes in Tokio noch deutliche Aufschläge verzeichnet. Die Börsianer warteten gespannt auf die Gespräche der Euro-Finanzminister in Brüssel. Viele asiatischen Aktienmärkte, darunter die in China, Hongkong, Singapur und Südkorea blieben wegen des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen.
Die erneut ins Stocken geratenen Gespräche über eine Umschuldung Griechenlands drückten auch den Kurs des Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung sank auf 1,2896 US-Dollar nach 1,2935 US-Dollar im späten US-Geschäft.
"Es gab kein klares Ergebnis bei den Gesprächen über die Restrukturierung der griechischen Schulden am Wochenende, und das hat den Euro wahrscheinlich gedrückt", sagte Andrew Salter von ANZ in Sydney. Am Wochenende waren die Gespräche der Regierung in Athen mit den Gläubigerbanken über einen Forderungsverzicht von geschätzten 100 Mrd. Euro unterbrochen worden. Der Internationale Bankenverband (IIF) hofft aber nach wie vor auf eine Einigung.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index kaum verändert bei 8765 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte 0,17 Prozent zu auf 756 Zähler. Bislang hat der Nikkei im Januar fast vier Prozent zugelegt und ist damit auf dem Weg zur besten Performance für diesen Monat seit Januar 1999.
Die Aktien des skandalgeschüttelten Kamera-Konzerns Olympus legten um mehr als acht Prozent zu und waren das am meisten gehandelte Papier. Die Tokioter Börse hatte zuvor entschieden, die Notierung der Aktie beizubehalten, verpasste dem Unternehmen jedoch die Aufforderung, die Führung dringend zu verbessern. Börsianer sagten, Olympus habe durch die Entscheidung zumindest etwas Zeit gewonnen.
Zu den Gewinnern zählten auch Toshiba und Sony mit Kursgewinnen von mehr als vier Prozent, nachdem der Broker Nomura eine zuversichtliche Einschätzung zu der Elektronik-Branche veröffentlicht hatte.
JX Holdings litten unter dem jüngsten starken Minus beim Ölpreis und verloren 2,7 Prozent auf 460 Yen. Im Stahlsektor profitierten die Kurse von der Ankündigung von Tokyo Steel, die Preise für seine Hauptprodukte im Februar konstant halten zu wollen. Tokyo Steel gewannen 1,0 Prozent auf 622 Yen und Nippon Steel 1,5 Prozent auf 203 Yen.
Gesucht waren einige Finanzwerte. Daiwa SG zogen um 2,9 Prozent an auf 281 Yen und Nomura Holdings um 1,8 Prozent auf 286 Yen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ