Es geht wieder aufwärts Nikkei überwindet Fukushima
27.03.2012, 09:06 Uhr
Asiens Anleger kaufen Aktien. An der Tokioter Börse profitieren vor allem Exportwerte.
(Foto: REUTERS)
Die Tsunami- und Atom-Katastrophe von Fukushima liegt schwer auf der japanischen Seele. Mehr als ein Jahr dauert es, bis sich zumindest die Börse des Landes von den Auswirkungen erholt hat. Gefragt sind in Tokio vor allem Exportwerte.
Die Aussicht auf eine weiter lockere US-Geldpolitik hat die Börse in Tokio am Dienstag auf den höchsten Stand seit der Fukushima-Katastrophe im März 2011 getrieben. Auch an anderen Handelsplätzen in Fernost ging es mit Ausnahme Shanghais nach oben. "Die jüngste Furcht vor einer globalen Korrektur ist nach Bernankes Äußerungen und den positiven Daten aus Europa erst einmal verflogen", sagte Hiedyuki Ishiguro von Okasan Securities.
US-Notenbank-Chef Ben Bernanke hatte am Montag signalisiert, dass er trotz sich aufhellender US-Konjunkturaussichten keine Eile hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik verspürt. Damit hält die Fed weiter an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest, etwa über den Zinssatz von nahe null Prozent.
USA, China, Japan
Der Nikkei-Index in Tokio schloss 2,4 Prozent fester mit 10.255 Punkten und machte damit die Verluste der Vorwoche mehr als wett. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um ebenfalls 2,4 Prozent auf 872 Stellen. In Taiwan, Südkorea, Singapur und Hongkong gab es Kurzzuwächse von bis zu 1,5 Prozent. Der MSCI-Index für Aktien aus der Asien-Pazifik-Region mit Ausnahme Japans legte 1,4 Prozent zu.
In Shanghai stagnierten die Kurse hingegen. Das lag Händlern zufolge auch an der Erwartung, dass sich in der kommenden Zeit viele chinesische Firmen frisches Kapital beschaffen werden, vor allem Banken.
In den USA hatte der Dow-Jones-Index am Montag 1,2 Prozent zugelegt, der breiter gefasste S&P-500-Index 1,4 und der Index der Technologiebörse Nasdaq 1,8 Prozent. Auch sie wurden von Bernankes Äußerungen angeschoben.
Stimmung bleibt gut
In Tokio erhielten vor allem Exportwerte davon Auftrieb. Toyota, Canon und Sony etwa legten allesamt um mehr als 3 Prozent zu.
Börsianer zeigten sich überzeugt, dass die Tokioter Börse weiterhin von ausländischen Käufern profitieren wird, da diese bei japanischen Werten insgesamt einen Aufholbedarf hätten. Anleger zeigten sich auch ermutigt von dem unerwarteten Anstieg des Ifo-Index in Deutschland, der bereits am Montag mitgeteilt wurde. Neben den Exportwerten zählten Finanztitel zu den größten Gewinnern: Die Aktien des führenden Brokers Nomura kletterten um 4,1 Prozent und die Aktien von Daiwa Securities um 4,5 Prozent.
Der Euro notierte im fernöstlichen Handel wenig verändert auf hohem Niveau. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,3353 Dollar und damit nahezu ebensoviel wie zum Ende des New Yorker Handels. Für einen Dollar waren 82,84 Yen fällig. Der Schweizer Franken notierte bei 0,9031 Franken je Dollar und bei 1,2059 Franken je Euro.
Quelle: ntv.de, rts